Am vergangenen Wochenende, Freitag und Samstag, 24. und 25. November, tagte der Kirchenvorstand. Erstmalig in der neuen, verkleinerten Zusammensetzung kam dieses geschäftsführende Gremium der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Frankfurt am Main zusammen.
Mehr Zeit für InhalteDer Kirchenvorstand vernetzt die Arbeitsbereiche und verschiedenen Teile der Kirche in Deutschland miteinander und gibt Impulse für die Ausgestaltung der Arbeit und für konkrete Schwerpunktsetzungen. Für die kommenden Jahre sehen die Mitglieder des Kirchenvorstands ihre Aufgabe besonders darin, einen konstruktiven Beitrag zur Umsetzung der neuen Struktur für die deutschlandweite Arbeit der Kirche zu leisten. Hinzu kommen administrative, rechtliche und organisatorische Aufgaben, soweit sie deutschlandweite Belange der kirchlichen Arbeit betreffen.
In der Auftaktsitzung verständigten sich die Mitglieder auf eine möglichst zügige Bearbeitung der formalen Aufgaben, um für die inhaltliche Arbeit mehr Zeit zu haben. Die Berichterstattung und Protokolle aus Gremien, die dem Kirchenvorstand zugeordnet sind, sollen daher möglichst »nach vorne gewandt« sein und nicht zu sehr rückwärtsgerichtete Darstellungen enthalten.
Der Kirchenvorstand trifft sich künftig viermal pro Jahr, davon zweimal in Präsenz und zweimal per Internet-Videoübertragung. Alle Kommissionen und Fachgruppen haben sich mittlerweile konstituiert und nehmen ihre Arbeit auf. Bei der nächsten Sitzung erwartet der Kirchenvorstand erste Erfahrungswerte und Ergebnisse der veränderten Arbeitsweise.
Vorbereitung der Bischofswahl 2025Die Kommission für das Bischofsamt stellte ihre Überlegungen zur Bischofswahl vor, die 2025 während der Tagung der Zentralkonferenz stattfindet. Bei den Jährlichen Konferenzen im kommenden Jahr können alle bei den Konferenztagungen anwesenden, stimmberechtigten Konferenzmitglieder Personen für dieses Amt vorschlagen. Die Kommission sichtet die Vorschläge und führt Gespräche mit dem Ziel, den Mitgliedern der Zentralkonferenz Personen vorzuschlagen, die bereit sind, sich der Wahl zu stellen.
Einrichtung einer Projektgruppe Klimaneutrale KircheAusführlich diskutierte der Kirchenvorstand den Antrag einer Initiativgruppe aus allen drei Jährlichen Konferenzen, eine »Projektgruppe Klimaneutrale Kirche« einzurichten. Ein ähnlicher Antrag lag im Juni der Süddeutschen Jährlichen Konferenz vor. Dort wurde schnell klar, dass dieses Thema die gesamte Zentralkonferenz betrifft und deshalb nicht nur für das Gebiet einer der drei deutschen Jährlichen Konferenzen behandelt werden kann.
Der Kirchenvorstand beschloss die Einrichtung dieser Projektgruppe und erteilte den Auftrag, für den Bereich der Zentralkonferenz Deutschland Ideen zu entwickeln, wie der Weg zu einer klimaneutralen Kirche gestaltet werden kann. An der Zentralkonferenz 2025 sollen konkrete Anträge vorliegen, wie Gemeinden und Werke Wege zur Klimaneutralität bewältigen können.
Um bis dahin erste Rückmeldungen aus der Praxis zu haben, findet eine enge Zusammenarbeit mit der Fachgruppe missionarische Dienste statt. Die Arbeitsbereiche dieser Fachgruppe sollen sich mit den Auswirkungen und Herausforderungen zum Erreichen der Klimaneutralität beschäftigen, um damit die praktische Umsetzbarkeit der Vorschläge zu überprüfen.
Modellhafte Änderungen im EvangelisationsbereichGrundsätzlich grünes Licht gab es für die geplanten Veränderungen, die das Evangelisationswerk und die Zeltmission betreffen. Um für die evangelistischen Anforderungen schlanker und wendiger zu werden, wird sich das Evangelisationswerk stärker als Netzwerk organisieren. Die Zeltmission wird sich verstärkt auf die Bedürfnisse der Gemeinden ausrichten. Dazu soll den Gemeinden das für missionarische Aktionen einsetzbare Material durch dezentrale Lagerung räumlich näher zur Verfügung stehen. Besonders für die Gemeinden im Norden und Osten Deutschlands soll der Einsatz von Materialien für missionarische Einsätze erleichtert werden.
Im Zuge dieser Maßnahmen trennt sich die Zeltmission von einem Großteil ihrer Zelte. Grund für diese einschneidenden Maßnahmen waren die reduzierten Finanzmittel, die dem Evangelisationsbereich in der veränderten Struktur zur Verfügung stehen, und die sich verändernde Evangelisations- und Missionspraxis der Gemeinden.
Die Mitglieder des Kirchenvorstands dankten den Verantwortlichen des Evangelisationswerks für den konstruktiven Umgang mit den veränderten Rahmenbedingungen. Von diesem Modell aus ließen sich auch für andere Arbeitsbereiche der Kirche Überlegungen für Veränderungen in der Arbeitsweise entwickeln.
Ein guter AuftaktIn einer Feedbackrunde am Ende der Sitzung waren sich die Mitglieder des Kirchenvorstands einig. Die Gespräche und die Arbeitsatmosphäre waren konstruktiv, wertschätzend und zielführend und damit ein guter Auftakt für die neue Arbeitsweise des Kirchenvorstands.
Zu seiner Herbstversammlung traf sich der internationale Bischofsrat der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) vom Montag bis Samstag vergangener Woche, 6. bis 11. November. Die Tagung fand statt in Lake Junaluska im Bundesstaat North Carolina im Osten der Vereinigten Staaten. Dabei veröffentlichte der Bischofsrat am Freitag, 10. November, eine weitere Erklärung zum Krieg im Gazastreifen, der durch einen Terrorangriff der palästinensischen Hamas ausgelöst wurde. Zudem befasste sich der Bischofsrat mit Vorbereitungen zur kommenden Generalkonferenz und mit internen Wahlen.
Sich um eine friedliche Lösung bemühenUnter der Überschrift »Gib dem Frieden eine Chance« verurteilt der Bischofsrat »den Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 und die anhaltenden Todesfälle von Israelis und Palästinensern, darunter Tausende von Kindern«. Die rund hundert zur Tagung anwesenden Bischöfe und Bischöfinnen verurteilen in ihrer Erklärung »die Verbreitung von Antisemitismus, Islamophobie und Hassverbrechen, die mit Worten beginnen und oft in Gewalt gegen Personen münden, deren Rasse, ethnische Zugehörigkeit oder Religion verunglimpft wird«.
Außerdem ermutigt der Bischofsrat »zu allen Bemühungen um eine friedliche Lösung« und fordert »die Freilassung der Geiseln und ein Ende des Tötens« sowie »die sofortige Gewährung uneingeschränkter humanitärer Hilfe«. Die Erklärung schließt mit einer Selbstverpflichtung, »gemeinsam mit allen Menschen lebensspendende Wege auf dem Weg zu Frieden und Gerechtigkeit für alle zu schaffen«.
Vorbereitung der Generalkonferenz 2024Ebenfalls Thema der Tagung des Bischofsrats war die Vorbereitung der vom 23. April bis 3. Mai kommenden Jahres in Charlotte, im US-Bundesstaat North Carolina tagenden Generalkonferenz. Das weltweit höchste Kirchenparlament der EmK wird dann über die weitere Situation der Kirche zu beraten haben. Auf dem Hintergrund der jahrelangen Auseinandersetzungen über sexualethische Fragen, besonders hinsichtlich der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und der Zulassung von Homosexuellen zur Ordination als Pastor oder Pastorin, sieht sich der US-amerikanische Teil der EmK damit konfrontiert, dass ordinierte Pastoren und Pastorinnen und Gemeinden die Kirche verlassen.
In den Vereinigten Staaten gibt es eine bis zum 31. Dezember dieses Jahres gültige Regelung. Diese ermöglicht Gemeinden, unter bestimmten Voraussetzungen die Kirche unter Mitnahme ihres Immobilieneigentums zu verlassen. Davon haben zwischenzeitlich rund 6.800 Gemeinden Gebrauch gemacht. Das entspricht ungefähr 22 Prozent der US-amerikanischen EmK-Gemeinden. Ein Teil davon schloss sich der neugegründeten, theologisch traditionell ausgerichteten Globalen methodistischen Kirche (Global Methodist Church) an. Überraschenderweise gehen aber viele der Gemeinden in die völlige Unabhängigkeit.
International verließen bisher einige wenige Jährliche Konferenzen die EmK. Die dafür geltenden kirchenrechtlichen Vorgaben sind andere als für die Kirche in den Vereinigten Staaten. Beispielsweise gibt es keine Möglichkeit, dass Gemeinden samt Immobilieneigentum die Kirche verlassen können. Im Übrigen, so verlautet aus dem Bischofsrat, verließen fünf Bischöfe die Gemeinschaft des Bischofsrats, um sich der Globalen methodistischen Kirche anzuschließen.
Erneuerter Geist und EntschlossenheitHinsichtlich dieser Entwicklungen wies Thomas Bickerton als Präsident des Bischofsrats in seiner Predigt zum Auftakt der Tagung darauf hin, dass sich viele im Bischofsrat und den Gemeinden »von Menschen verabschiedet haben, die wir einst Kollegen und Freunde nannten«. Trotz der Schmerzen über diese Ereignisse sei die anstehende und bleibende Aufgabe, »die nächsten Schritte zu planen und wie die dann kleiner gewordene Kirche zu leiten ist, bei der sich jedoch eine klare Mehrheit der Gemeinden und Einzelpersonen zum Bleiben bekannt hat«.
Als Präsident forderte er seine Mitbischöfe auf, einen »erneuerten Geist und Entschlossenheit an den Tag zu legen«, um die nahe Zukunft der Kirche aktiv mitzugestalten. Deshalb dürfe es bei der kommenden Generalkonferenz nicht mehr um »unsere Auseinandersetzungen, unsere Meinungsverschiedenheiten und unsere Spaltung« gehen. Es gehe vielmehr darum, neue Hoffnung zu fassen für das, »was die Evangelisch-methodistische Kirche im Namen Christi tun kann«.
Harald Rückert, der für Deutschland zuständige Bischof der EmK, erlebte die Bischofsratstagung sehr ermutigend und positiv. »Der Wille, in der Krise der Kirche einen Ausgangspunkt für Erneuerung zu sehen, war deutlich und wohltuend«, sagte er als erstes Resümee nach seiner Rückkehr aus Lake Junaluska. »Es ist die Mischung aus Schmerz, Demut und erneuerter Berufung, den bischöflichen Auftrag zur geistlichen Leitung der Kirche wahrzunehmen, damit Gott seine Kirche erneuern und zum Segen setzen kann.« Es ist ihm anzumerken, dass die Bischofsratstagung eine neue Zuversicht für den weiteren Weg der Kirche bewirkte.
Neuwahlen für die Stabsstellen des BischofsratsFür die Leitungsaufgaben des Bischofsrats fanden die turnusmäßigen Wahlen statt, die ab Mitte nächsten Jahres wirksam werden. Für den gegenwärtigen Präsidenten des Bischofsrats, den für die Region New York zuständigen Bischof Thomas Bickerton, rückt dann seine jetzige Stellvertreterin, die für die Region East Ohio zuständige Bischöfin Tracy S. Malone, in die Position als Präsidentin auf. Ruben Saenz, Bischof der Region Dallas, wird Malones Stellvertreter. Für Sally Dyck, Bischöfin im Ruhestand und gegenwärtig die Ökumenebeauftragte des Bischofsrats, übernehmen dann Hope Morgan Ward und Rosemarie Wenner, beides Bischöfinnen im Ruhestand, die Beauftragung für die Gestaltung der internationalen ökumenischen Verbindungen.
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Gib dem Frieden eine Chance – Erklärung des EmK-Bischofsrats zum Gaza-Krieg (PDF)
Give Peace a Chance – Statement by the Council of Bishops on the Gaza War (Englisch)
Die evangelisch-methodistische Friedenskirche im erzgebirgischen Crottendorf veranstaltet seit 1981 die Ökumenische Friedensdekade. Mehr als vier Jahrzehnte, in denen die zehn Novembertage bis zum Bußtag mit Informationen und Gesprächen über den Frieden sowie das Gebet für den Frieden fest zum Gemeindekalender gehören. Auch in diesem Jahr erhoffen sich die Crottendorfer in der Zeit vom 12. bis 22. November eine gute Resonanz für die geplanten Veranstaltungen. Dabei bewegt der Krieg in der Ukraine und die fürchterlichen Geschehnisse in Israel die Initiatoren. Den Themen und Ängsten der Zeit will die Gemeinde mit Impulsen zu christlicher Hoffnung begegnen.
Als Kirche einen Impuls im Umfeld setzenBereits 1981, damals noch im Osten des geteilten Deutschlands, startete in dem westerzgebirgischen Ort am Fuße des Fichtelbergs die erste Friedensdekade. Auf Initiative des damaligen Jugendkreises unter der Leitung von Pastor Thomas Günther und dem damaligen Jugendleiter Andreas Demmler wurde die Dekade erstmals mit Veranstaltungen, Gottesdiensten und Gesprächsangeboten organisiert. Die Erinnerungen an diese Zeit sind vor allem mit dem damals häufig verwendeten Logo »Schwerter zu Pflugscharen« und mit dem Kampf gegen die Nachrüstung mitten im kalten Krieg verbunden.
Bereits 1980 gab es das ganz in der Nähe von Crottendorf geplante Bauvorhaben für die atomaren Raketenstationen »Schwarzes Holz Dittersdorf«. Angesichts der Bedrohung durch den atomaren Wettlauf galt es ein Zeichen zu setzen. Andreas Demmler, der gemeinsam mit Ehefrau Barbara Demmler noch heute zu den Initiatoren gehört, sagt: »Uns ging und geht es darum, die Friedensbotschaft Jesu als Alternative zur Gewalt in die Gesellschaft zu tragen. Die Menschen sollen sie als Einladung verspüren. Damit wollen wir auch ganz bewusst als Evangelisch-methodistische Kirche in unserem Umfeld einen Impuls setzen.«
Die Frage nach der SicherheitIn diesem Jahr steht die Ökumenische Friedensdekade unter dem Motto »sicher nicht – oder?«. Damit soll die aktuelle Verunsicherung in Gesellschaft, Politik und auch in der Kirche aufgriffen werden. »Viele Menschen verspüren eine generelle Unsicherheit«, heißt es in den Arbeitsmaterialien zur Dekade. Bislang Selbstverständliches werde als nicht mehr sicher wahrgenommen, wie etwa das Zusammenleben in einem friedlichen Europa. Versprochen werde mehr Sicherheit durch verstärkten militärischen Schutz. Es stelle sich aber die Frage: »Ist Frieden durch Waffen, ist Frieden durch Aufrüstung wirklich langfristig sicherzustellen?«
Unverzichtbarer geistlicher AnstoßDie Mitwirkenden aus der Crottendorfer Gemeinde sind aus Erfahrung davon überzeugt, dass diese zehn Tage im November ein unverzichtbarer geistlicher Anstoß zum gemeinsamen Nachdenken und Gebet sind. »Der Krieg gegen die Ukraine hat die Frage des gerechten Krieges neu gestellt«, betont Demmler. Es gebe dazu keine einfachen Antworten. »Vor allem aber hat uns dieser Krieg konkret zu den Menschen geführt, die wir vor Ort begleiten und aufnehmen durften.« Das »Gebet für den Frieden« habe die Gemeinde immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.
So beteiligten sich in den Jahren vor der Friedlichen Revolution junge Leute aus der Gemeinde am Prozess der ersten Ökumenischen Versammlung, die 1988, noch vor dem Fall der Mauer, unter dem Thema »Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung« stattfand. Daran erinnert sich Jörg Lötzsch ganz lebhaft, der bis heute die Dekade mitorganisiert. Damals habe sich die ökumenische Initiative zum einzigen gesellschaftlichen Sprachrohr im Ort entwickelt. Infolgedessen schrieb die Friedensdekade in Crottendorf Geschichte: Die friedlichen Demonstrationen im November 1989 in Crottendorf begannen mit Andachten in der evangelisch-methodistischen Friedenskirche.
Neue FragestellungenAuch neue Fragestellungen habe es in der jungen Geschichte der Crottendorfer Friedensdekade gegeben. »Nach dem Umbruch gab es Zweifel an der Notwendigkeit der besonderen Zeit im November«, erzählt Demmler von der Zeit nach der Grenzöffnung im vormals geteilten Deutschland. Die Diskussionen zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr und die beginnende historische Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit ließen jedoch schnell erkennen, dass die Friedensdekade nötig ist. Heute ist sie fest im Kalender der Crottendorfer Gemeinde verwurzelt und bestimmt jedes Jahr im November zehn Tage lang das Gemeindegeschehen.
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Der drittletzte Sonntag im Kirchenjahr ist weltweit als Gebetstag für verfolgte Christen ausgewiesen. Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) lädt dazu ein, sich an diesem Sonntag, 12. November, aktiv am Gebet zu beteiligen.
In Deutschland kaum vorstellbares Leid»Kein Mensch auf dieser Welt darf wegen seines Glaubens benachteiligt, verfolgt oder getötet werden«, erklärt Frank Heinrich, Vorstand und Politikbeauftragter der EAD in Berlin, in einer Pressemitteilung. In der Einleitung der für den Tag erstellten Gebetsbroschüre schreibt Heinrich: »Auch dieses Jahr fallen die Berichte der Verfolgung von Christen sehr bedrückend aus.« Er höre immer wieder von Glaubensgeschwistern, die ihre Familie, ihr soziales Umfeld und ihre Existenzgrundlage verlieren oder um ihr Leben fürchten müssten.
Für in Deutschland aufgewachsene Christen sei dieses Leid kaum vorstellbar und ertragbar. Neuerdings erreichten ihn zunehmend Berichte von Menschenrechtsverletzungen auch aus wachsenden und lebendigen Gemeinden in jenen Ländern, in denen Christen systematisch verfolgt oder unterdrückt werden. Aus aktuellem Anlasse weist der EAD-Vorstand auch auf den zunehmenden Judenhass in Deutschland und positioniert sich hierzu eindeutig: »Wir sagen zudem ein deutliches ›Nein‹ zu jeder antisemitischen Äußerung oder Handlung in Deutschland.«
Schwerpunktländer Eritrea, Indien und MosambikAnlässlich des weltweiten Gebetstags stehen Christen in über hundert Ländern und auf allen Kontinenten für die verfolgten Christen in Gottesdiensten und privaten Treffen im Gebet ein. Schwerpunktländer für die gemeinsame Fürbitte 2023 sind Eritrea, Indien und Mosambik. In den Gebetsvorschlägen werde auch darauf hingewiesen, so Heinrich, »für unsere politisch Verantwortlichen« zu beten, um »für Religionsfreiheit überall auf der Welt einzustehen«.
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Informationen zum Gebetstag für verfolgte Christen
Broschüre zum Gebetstag für verfolgte Christen (PDF)
Die Kirchen in Deutschland fordern die Bundesregierung auf, sich für den Schutz der Menschenrechte in der Region Bergkarabach und Armenien einzusetzen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Annette Kurschus, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron schrieben dazu einen Brief an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
Darin heißt es: »Ohne Einschreiten der internationalen Staatengemeinschaft sind in Bergkarabach verbliebene ethnische Armenier der Willkür der aserbaidschanischen Regierung und des Militärs ausgesetzt.« Aus diesem Grunde ersuche man die Bundesaußenministerin, »wirksame Schritte zu ergreifen, um die aserbaidschanische Regierung zu einer gerechten und friedlichen Lösung des Konflikts zu bewegen«. Der Brief war bereits am 20. Oktober versandt worden.
Im Brief danken drei ökumenischen Vertreter auch für Maßnahmen, die »zu einer Verbesserung der Sicherheitslage bereits ergriffen wurden«. Gleichzeitig fordern sie, dass die Einhaltung der Menschenrechte und der UN-Konventionen durch internationale Beobachter in Armenien und in der Region Bergkarabach überwacht werden müssten.
Infolge des Angriffs Aserbaidschans auf das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Kerngebiet Bergkarabachs im Südosten des Kaukasus am 19. September wurden laut Mitteilung über zweihundert Armenier getötet und weit mehr verletzt. Dem Angriff sei eine neunmonatige Sperre der Zufahrtswege nach Bergkarabach vorausgegangen, was zu Hunger und medizinischer Unterversorgung und in deren Folge zu Toten und einer stark erhöhten Sterberate bei Neugeburten in der Region geführt habe.
Am 28. September hatte die Regierung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Bergkarabach) nach ihrer militärischen Niederlage die Auflösung der Republik zum 1. Januar 2024 beschlossen. Seitdem sind mehr als 100.000 Menschen aus der Region geflohen. Armenien erhält internationale Unterstützung zur Versorgung der Flüchtlinge, sei aber angesichts der Größe der Aufgabe überfordert.
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ACK-Artikel: Einsatz für gerechte und friedliche Lösung in Armenien
Anfang Oktober startete das neue Studienjahr an der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Zwei öffentliche Vorlesungen in der ersten Studienwoche erhielten großen Zuspruch. Matthias Morgenstern, Professor für Religionswissenschaft und Judaistik vom Institutum Judaicum der Universität Tübingen, hielt die Eröffnungsvorlesung zum Thema »Jüdische und christliche Bibelauslegung«. Der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün hielt einen Vortrag zur »Benediktinischen Spiritualität als Antwort auf die Erfahrung der Wüstenmönche«.
Gibt es »eine wahre Auslegung« des Alten Testaments?Kurzweilig, interessant und herausfordernd gewinnt der Tübinger Professor Matthias Morgenstern sein Publikum für das Thema »Jüdische und christliche Bibelauslegung«. Bis vor achtzig Jahren sei die jüdische Bibelauslegung fast durchweg in Gegenüberstellung zur christlichen zitiert worden, erklärte der Redner. Heute werde sie fast ausschließlich zustimmend zitiert, sodass die jüdische Auslegung vielerorts als erste, ursprüngliche und damit »wahrste« Auslegung des Alten Testaments gelte.
Dem widerspricht der Tübinger Professor: Jüdische und christliche Interpretation des Alten Testaments seien zeitgleich entstanden und kennten ähnliche Voraussetzungen. Während Christen das erste Testament vornehmlich »durch Christus« betrachteten, sei die jüdische Lesart wesentlich vom Standpunkt des Talmuds geprägt, der maßgeblichen Sammlung religionsgesetzlicher Diskussionen im Judentum. Was auf den ersten Blick unterschiedlich wirke, stehe sich also in Wahrheit verhältnismäßig nahe.
Jüdische Bibelauslegung nicht künstlich kopierenAnhand verschiedener Beispiele fragt Morgenstern schlussendlich nach der Berechtigung einer von Christus bestimmten Auslegung des Alten Testaments, weil in den meisten Texten des Alten Testaments Christus auf der Wortebene gar nicht vorkomme. Die Frage, ob damit jüdische Tradition christlich vereinnahmt werden, kontert Morgenstern mit der Gegenfrage: »Warum sollte ich das Alte Testament so auslegen, als ob es Christus nicht gäbe?«
Der Standpunkt, von dem aus Christen die Bibel auslegten, gründe sich in Christus und sei damit ein anderer als der einer jüdischen Auslegung. So lange diese Unterscheidung klar sei, gebe es keinen Grund dafür, in einem christlichen Kontext einen jüdischen Standpunkt zu übernehmen und Christus auszublenden, so der 64-jährige Referent. Es sei weder nötig noch möglich, denn die Bibel jüdisch auslegen zu wollen, sei der jüdischen Tradition vorbehalten, die es nicht auf künstliche Weise zu kopieren gelte.
In der Diskussion des Vortrags wies Morgenstern dennoch auch auf die Parallelen beider Auslegungsweisen hin. Die Suche nach dem historischen Sinn der Texte ermögliche eine jüdische und christliche Auslegung. Das Eingeständnis, Texte nie unvoreingenommen oder objektiv lesen zu können, verhelfe gegenseitig dazu, den Standpunkt des jeweils anderen nicht einfach abzulehnen, sondern verstehen zu können.
Verwandelt werden, nicht beherrschenDer Impuls des bekannten Benediktinerpaters Anselm Grün setzte in der ersten Vorlesungswoche einen spirituellen Akzent. Der Ordensgeistliche und promovierte Theologe beschrieb die Verbindung zwischen den mönchischen »Wüstenvätern« und der benediktinischen Tradition. Der vom dritten nachchristlichen Jahrhundert an stattfindende Rückzug der ersten Mönche in die ägyptische Wüste galt der »Beherrschung der Leidenschaften«, im heutigen Sprachgebrauch als Süchte, Lüste und Zwänge benannt. Die Mönche hätten diese aber nicht abtöten wollen. Vielmehr sei es darum gegangen, sie zu akzeptieren und zu verwandeln.
Echte Spiritualität, so der populäre Redner, blicke kritisch auf die gegenwärtige Veränderungswut. Diese ziele aufs Beherrschen und nicht darauf, auf Gott hin verwandelt zu werden. Die Wüstenväter wollten jedoch »durch Selbsterkenntnis zur Gotteserkenntnis« gelangen, so Grün, der als studierter Betriebs- und Volkswirt die Machbarkeits- und Veränderungsmethoden des heutigen Managements gut kennt.
Es geht um die »Einmittung« in GottBenedikt von Nursia, Gründer des benediktinischen Ordens, habe später vieles von den ersten Mönchen übernommen und großen Wert auf Gemeinschaft, Arbeit und Gebet gelegt. Gemeinschaft werde betont, weil der Mensch sich selbst – auch im Kloster – am deutlichsten im Gegenüber erkenne. Die Arbeit sei ein Hinweis darauf, ob die, wie Grün es bezeichnete, »Einmittung in Gott« geglückt sei. Das Gebet diene schlussendlich dazu, in der eigentlich wortlosen Kommunikation das Geheimnis Gottes zu erfahren.
In der Hochschule fand der 78-jährige »spirituelle Meister« ein Publikum vor, das die wahren und weisen Worte dieses meisterlichen Redners mit der Hoffnung aufnahm, dass es nicht der letzte Besuch des Benediktinermönchs gewesen sein möge.
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Vortrag Prof. Dr. Matthias Morgenstern (You-Tube-Video)
Vortrag Pater Dr. Anselm Grün (You-Tube-Video)
Kurt Scherer, Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und langjähriger stellvertretender Direktor und Seelsorgeleiter des in Wetzlar ansässigen Evangeliums-Rundfunks (ERF), ist tot. Wie erst vor kurzem von seiner Familie vermeldet, starb er bereits am 2. Oktober im Alter von 85 Jahren.
Scherer war von 1963 bis 1969 Pastor für die südlich von Frankfurt am Main gelegene Gemeinde in Dreieich-Sprendlingen, damals noch zu einer der beiden Vorgängerkirchen der EmK gehörig. Seit 1969 arbeitete er für den christlichen Privatsender und leitete daneben bis 1972 auch die Wetzlarer EmK-Gemeinde. Von 1977 an war er für die Seelsorgeabteilung des ERF verantwortlich. In dieser Aufgabe führte er die Sendereihe »Sprechstunde« ein, in der er auf Hörerfragen einging und nach der Sendung auch Anrufe entgegennahm.
Durch seine Rundfunkarbeit wurde Scherer im gesamten deutschen Sprachraum bekannt. Darüber hinaus verfasste er Bücher zu christlicher Lebenshilfe und Seelsorge. Nach einem Hirninfarkt 1994 mit daraus folgenden Gleichgewichtsstörungen trat Scherer 1995 vorzeitig in den Ruhestand. Bis Ende November 2018 moderierte er beim Sender ERF-Plus die Hörfunkreihe »Senior«. Bis zu diesem Zeitpunkt gestaltete er, wie er selbst anlässlich seines achtzigsten Geburtstags erzählte, fast dreitausend Rundfunksendungen.
Scherer war außerdem Mitinitiator und Vorsitzender des Glaubenshofs Cyriaxweimar in Marburg, einer Lebensgemeinschaft für sozialtherapeutische Seelsorge. In seinen letzten Lebensjahren war er durch Folgen aus seiner Diabetes-Erkrankung gesundheitlich stark eingeschränkt und musste regelmäßig Schmerzmedikamente einnehmen. Scherer hinterlässt seine Ehefrau und drei erwachsene Söhne.
Vor knapp anderthalb Jahren setzte die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das für den Raum Süddeutschland zuständige Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK), einen weitreichenden Veränderungsprozess in Gang. Mit einer weiteren, außerordentlichen Tagung am vergangenen Samstag, 21. Oktober, setzten die Mitglieder der Konferenz den Prozess fort.
Klarer verstehen, was Gottes Auftrag ist»Mitten in all diesen Schrecknissen um uns herum tagen wir heute als Süddeutsche Jährliche Konferenz, um darüber zu beraten, wie wir uns als Kirche neu ausrichten.« Mit dieser Aussage eröffnete Harald Rückert, der für Deutschland zuständige Bischof der EmK, die per Internet übertragene außerordentliche Sitzung der Süddeutschen Jährlichen Konferenz. Zuvor hatte er den Bezug hergestellt zu den beiden aktuellen Krisenherden im Nahen Osten und in der Ukraine. Es sei wichtig, mit dem Blick auf die »schlimme Realität um uns herum«, die eigenen Probleme und Herausforderungen klarer einzuordnen. So würden manche Dinge anders bewertet werden. Infolgedessen könne manches zurechtgerückt werden, »was uns so unendlich wichtig erscheint das rechte Maß finden«. Er bete dafür, »dass uns der Blick auf die schlimme Realität um uns herum dazu hilft, klarer zu verstehen, wozu Gott uns als Kirche berufen hat und wozu Gott uns gebrauchen will«.
Was »Kirche in Begegnung« bedeutetMit dieser Eröffnung wendeten sich die Konferenzmitglieder unter der Anleitung von Stefan Kettner, Dorothea Lorenz und Markus Jung der Fortführung des Veränderungsprozesses zu. Die Superintendenten für die Distrikte Heidelberg, Stuttgart und Nürnberg ermutigten die Jährliche Konferenz dazu, die erste Bündelung der inzwischen eingeschlagenen Schritte aufmerksam aufzugreifen und in einigen Gesprächsrunden zu vertiefen.
Vielzitiertes Motto an diesem Tag war die Aussage »Wir wollen Kirche in Begegnung sein – offen, befreiend, verändernd«. Es gehe darum Kirche, in einem Veränderungsprozess zu sein, der »nicht nur hier diskutiert wird, sondern beherzt und tatkräftig angegangen wird«, beschrieb der Jugendreferent Tobias Zucker die Aufgabe. In größeren Bezirken werde künftig die Arbeit in Teams stattfinden, um damit der »dünneren Personaldecke« besser gerecht werden zu können. Es solle »gabenorientiert und mit voller Motivation« gearbeitet werden können. »Wir wollen neu, vielleicht auch ganz anders als bisher, relevant werden für die Gesellschaft und für die Menschen um uns herum und mehr Resonanz erzeugen – immer in Verbundenheit mit unserem Gott.«
Wie sich der Veränderungsprozess zu einer »Kirche in Begegnung« gestalten lasse, besprachen Arbeitsgruppen unter verschiedenen Aspekten. Dabei ging es um Fragen wie, warum das Arbeitstitel-Motto von »Begegnung« statt des in der Kirche häufig verwendeten Wortes »Beziehung« spricht. Auch der Frage, wie Begegnung »zweckfrei« gestaltet werden könne, dass Menschen sich nicht als »Objekt« kirchlicher Aktionen missbraucht fühlen.
Weitreichendste Veränderung: größere BezirkeDas im Rahmen der Tagung dargestellte weitreichendste Projekt, ist die Bildung größerer Bezirke. Aktuell seien es rund zwanzig Einheiten, die sich auf Prozesse für das Miteinander in größeren Bezirkseinheiten vorbereiten. Der Heidelberger Superintendent bestätigte in seiner Information zu diesem Teil des Prozesses, dass es in der Wortwahl und Kommunikation der strukturellen Veränderung Missverständnisse in den Gemeinden gegeben habe. So sei mancherorts Angst vor Gemeindeschließungen oder Rückzug aus der Fläche entstanden. Erklärtes Ziel sei jedoch »die Stärkung der Gemeindearbeit vor Ort« durch Entlastung der Gemeinden und des Personals von Verwaltungs- oder Organisationsaufgaben.
Von weiteren »Handlungsfeldern«, wie die verschiedenen Arbeitsbereiche des Veränderungsprozesses genannt werden, gab es im Laufe des Nachmittags ebenfalls Informationen über den Stand der Entwicklung. Für die Handlungsfelder Finanzen und Standortentwicklung gibt es beispielsweise umfangreiche Handreichungen oder Fragebögen, mit denen die Gemeinden sich differenziert mit der jeweiligen Situation befassen können. Die Beratungen für die Bildung größerer Bezirke könnten damit auf Basis von Auswertungen solcher Fragebögen stattfinden.
Das Handlungsfeld »Ehrenamt« berichtet von der Suche nach alternativen Formulierungen, um den missverständlichen Begriff »Laie« zu ersetzen. »Das Problem ist erkannt«, heißt es aus der Arbeitsgruppe. Es lägen Ideen und Anregungen vor. »Eine gute Lösung ist noch nicht in Sicht«, ist der ehrliche Kommentar. Offensichtlich sei es schwerer als gedacht, einen eingebürgerten Begriff zu ersetzen, ohne daraus ein Begriffs-Monstrum zu machen.
Im zwischenzeitlich formierten Handlungsfeld »Kommunikation« fand eine Begegnung mit der für die Schweiz zuständigen EmK-Kommunikationsabteilung statt. Überlegungen für eine möglicherweise eigene Kommunikationsabteilung stünden erst ganz am Anfang. Dass zielgerichtete kirchliche Kommunikation wichtig sei, zeigten jedoch einige Stichproben aus dem Internet, wo an einschlägigen Fundstellen Informationen über die Evangelisch-methodistische Kirche fehlten.
Als Kirche beweglicher werden»Wir sind Kirche in Begegnung – deshalb suchen und ermöglichen wir Begegnung und lassen uns auch auf unverhoffte Begegnungen ein«, sagte Dorothea Lorenz am Schluss der Beratungen dieses Konferenztags. Dafür brauche es einen klaren Blick für diese Zielsetzung. Das Klein-Klein der einzelnen Beratungen könne dazu führen, dass dieses große Ziel verlorengehen könne. »Wir wollen als Kirche wieder beweglicher werden«, erinnerte sie die Konferenzmitglieder an die Aufgabe, die der Veränderungsprozess bewirken soll. Für das Gelingen des Prozesses sei es nötig, miteinander zu reden. Vielmehr sei es aber nötig, einander zuzuhören. Nur so würde es gelingen, die bevorstehenden Veränderungen für die Gemeinden gut auf den Weg zu bringen.
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In der vergangenen Woche traten rund 250 Personen mit leitenden Positionen in der theologischen Wissenschaft und in Kirchen mit einem Appell an die Bundesregierung in die Öffentlichkeit. Unter der Überschrift »Für eine menschen- und lebensfreundlichere Klimapolitik« fordern sie effektivere Klimaschutzmaßnahmen und die Einhaltung der völkerrechtlich und verfassungsrechtlich zugesagten Klimaschutzziele.
Laut der begleitenden Pressemeldung geht es bei dem Appell darum, »die Zeichen der Zeit ernster zu nehmen und die Politik zu den gebotenen Maßnahmen zu drängen«. Konkrete Forderungen sind unter anderen ein der dramatischen Situation angemessenes Klimaschutzprogramm sowie die Einhaltung oder sogar Verschärfung des Klimaschutzgesetzes. Dafür nötig seien eine parteiübergreifende Gesamtstrategie sowie Bildungsinitiativen, um den wissenschaftlichen Befund zum Klimawandel zu vermitteln und eine Akzeptanz der Maßnahmen zu bewirken.
Über zweihundert Personen aus dem Kreis der Erstunterzeichner sind aus dem theologisch-wissenschaftlichen Lehrbetrieb an Universitäten. Die weiteren Personen haben leitende Positionen in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen inne. Erstunterzeichner aus der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) sind der für Deutschland zuständige Bischof Harald Rückert und der für den Distrikt Heidelberg zuständige Superintendent Stefan Kettner.
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Unter dem Motto »hochklettern, herunterkommen, Halt finden«, daher der Name »H3«, gibt es seit zehn Jahren die Kletterkirche Metzingen. Seither machen unzählige Kletterer und Nichtkletterer ihre »Züge« in der Halle. Schulklassen, Pfadfinder, Höhlenforscher oder Krabbelgruppen, Jugendkreise, Firmen oder Geburtstagsgesellschaften – sie alle geben sich im H3 manchmal buchstäblich das »Seil in die Hand«.
Neues Leben in aufgegebener KircheSeit zehn Jahren engagieren sich ehrenamtlich bis zu achtzig Personen in der Kletteranlage. Mit diesem Angebot kehrte in die ehemalige Christuskirche neues Leben ein. Während der Jahre seien dort Freundschaften entstanden und sogar Paare getraut worden, erzählt Bernd Schwenkschuster. Der 46-Jährige ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und Initiator der Kletteranlage. Im rund dreißig Kilometer südlich von Stuttgart gelegenen Metzingen ist das H3 als »die Kletterkirche« bekannt und weit über die sonst als »Outlet-City« bekannte Stadt hinaus ein Begriff.
Die Nähe Gottes erfahrenDer kreative »Kletterkirchenpastor« hat viele bewegende Erfahrungen gemacht. Er erzählt von einem dreißigjährigen, tätowierten und durchtrainierten Mann, der eines Tages mit »Du bist der Bernd, oder?« auf ihn zugekommen sei. Im Gespräch meinte er dann: »Ihr habt diese Anlage nur deshalb gebaut, dass Gott wieder einen Zugang zu mir bekommt. Ich war so lange weg von Gott, und hier habe ich ihn wiedergefunden. Danke!« Zwischenzeitlich sei diese Person zwar weggezogen, sodass Schwenkschuster nicht weiß, wie es mit ihm weitergegangen sei. »Aber in dem Moment war Gott ihm besonders nahe.«
Solche Begegnungen könnten nicht organisiert werden, meint der H3-Initiator. Aber er ist überzeugt: »Wo wir unseren Mitmenschen auf Augenhöhe begegnen und ihnen Räume zur Verfügung stellen, kann Gott Zugang zu ihnen finden.«
Staunen und DankbarkeitWie bei vielen anderen Einrichtungen und Angeboten zog die Corona-Pandemie auch die Kletteranlage in Mitleidenschaft. »Als Sportanlage mussten wir während des Lockdowns komplett schließen«, berichtet der Pastor. Mitarbeiter hätten sich in dieser Zeit neu orientiert, und die weiterlaufenden Versicherungen und Kosten hätten die Rücklagen stark schrumpfen lassen. Aber nach einem Spendenaufruf sei innerhalb kurzer Zeit das »Überleben« der Kletteranlage gesichert gewesen. »Viele Menschen müssen viel Gutes für ihr Leben im H3 erfahren haben«, staunt Schwenkschuster.
Jetzt feiert das H3 sein zehnjähriges Bestehen. Für den Pastor der Kletterkirche ist das mit den Stichwörtern Dankbarkeit, Glaubensmut und Vertrauen verbunden. Dankbarkeit für die Menschen, die sich engagieren, und für die Kirche, die solche Projekte ermögliche. Glaubensmut, weil Gott immer wieder Menschen schicken möge, die ihre Geschichte mit Gott erzählen. Vertrauen, dass Gott auch die kommenden Jahre immer wieder gebe, was nötig sei: »Mitarbeiter, Geld, ein gutes Wort und immer genug Kraft in den Fingern für den nächsten ›Zug‹ an der Wand.« Zum Schluss betont Schwenkschuster: »Das H3 ist nicht das Projekt ›der Metzinger‹. Es ist ›unser EmK-Projekt‹!«
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Mitte September traf sich der Kursjahrgang 2023 des Instituts für multikulturell ausgerichtete Gemeindearbeit (Institute of Multicultural Ministry) im Bildungs- und Begegnungszentrum der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Stuttgart.
Migration: Herausforderungen und ChancenDie Vielfalt des Methodismus in Europa widerspiegelnd, kamen die Teilnehmer aus methodistischen Gemeinden und Einrichtungen in Italien, dem Vereinigten Königreich, Tunesien, der Schweiz, Norwegen, Deutschland, Tschechien, Dänemark, Irland und der Ukraine. Viele dieser Gemeindeverantwortlichen haben selbst einen Migrationshintergrund. Alle arbeiten in Gemeinden, die multikulturell ausgerichtet sind oder die eine solche Ausrichtung anstreben oder sich damit befassen.
Das Schulungsangebot für multikulturell ausgerichtete Gemeindearbeit startete 2019 auf Initiative von Üllas Tankler. Der aus Estland kommende EmK-Pastor ist Europasekretär des internationalen Missions- und Hilfswerks der EmK (General Board of Global Ministries). Angesichts der überall in Europa wahrnehmbaren Folgen von Migration und der sich damit bietenden Missionsmöglichkeiten hatte Tankler die Idee, Leitungspersönlichkeiten verschiedenster methodistischer Gemeinden und Arbeitszweige aus ganz Europa zusammenzubringen, um sie »zu verbinden, zu motivieren und auszurüsten«. Neben Unterricht und gemeinsamem Lernen sollen die Teilnehmer gestärkt werden und sich gegenseitig vernetzen. So können sie sich in ihren ähnlichen Situationen gegenseitig helfen und um Rat fragen.
Während des Lehrgangs im September ging es immer um die Frage, was eine multikulturelle Ausrichtung der Gemeindearbeit benötigt. Dazu gehörten Themen wie die Auslegung und Interpretation biblischer Texte, eine sich an der jeweiligen Lebenssituation ausrichtende Theologie, der Umgang mit Konflikten und die Gestaltung interkultureller Gottesdienste. Darüber hinaus besuchte die Lehrgangsgruppe den Sonntagsgottesdienst der EmK-Gemeinde in Göppingen. Hans Martin Hoyer, der dortige Pastor, informierte zusammen mit Gemeindegliedern darüber, wie sich die Gemeinde für aus dem Iran kommende farsi-sprechende Migranten öffnete.
Dank für Gastfreundschaft und inhaltliche UnterstützungDie Verantwortlichen des multikulturellen Weiterbildungsangebots sind sehr dankbar für die Unterstützung und Teilnahme von Leitungspersonen der EmK aus Deutschland. Dazu gehörten Pastor Wilfried Röcker und die Mitarbeiter des Bildungs- und Begegnungszentrums der EmK in Stuttgart und deren hervorragende Gastfreundschaft. Pastor Frank Aichele, der als Koordinator für die Arbeit mit Migranten und die internationalen Gemeinden in Deutschland zuständig ist, gab einen Überblick über die multikulturellen EmK-Gemeinden in Deutschland. Außerdem hielt Stephan von Twardowski, Professor an der Theologischen Hochschule Reutlingen und Mitglied im Beirat des multikulturellen Schulungsprogramms, eine theologische Vorlesung.
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Mit einem Gottesdienst am gestrigen Freitag, 13. Oktober, wurde Dominic Kirchner-Schmidt als Leiter der evangelisch-methodistischen Hörfunkagentur »Radio m« eingeführt. Dorothea Lorenz, die für den Distrikt Stuttgart der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) zuständige Superintendentin, segnete Kirchner-Schmidt für den neuen Dienst.
Gott zu den Menschen bringenIn seiner Predigt bezog sich der neue Radio-m-Leiter auf eine Aussage des Apostels Paulus aus dem zweiten Korintherbrief (Kapitel 9, Vers 6). Dort ist davon die Rede, dass »wer kärglich sät, auch kärglich ernten wird, und wer im Segen sät, auch im Segen ernten wird«. Der 44-jährige EmK-Pastor betonte, wie wichtig das großzügige, bedingungslose und segensvolle Aussäen der biblischen Botschaft auch über die verschiedenen Rundfunksender sei. Aus seiner vorherigen Arbeit im Jugendzentrum weiß er, dass »Menschen Gott nur durch Menschen kennenlernen«. Das gelte auch für die missionarische Rundfunkarbeit, für die er sich zusammen mit dem Team von Radio m mit großer Motivation einbringen werde. Die von der EmK-Hörfunkagentur wöchentlich knapp anderthalb Million erreichten Zuhörer böten »eine Riesenchance«, um »Gott zu den Menschen zu bringen«. Darauf liege Gottes Segen.
Kirchner-Schmidt, gelernter Jugend- und Heimerzieher und Sozialbetriebswirt, leitete zuletzt ein kirchlich-diakonisches Jugendzentrum in Karlsruhe. Bereits seit dem Frühjahr ist der studierte Theologe mit einer halben Stelle in seiner neuen Funktion tätig. Mit einer weiteren halben Stelle arbeitet er für die in Frankfurt am Main ansässige evangelisch-methodistische Bethanien-Diakonissen-Stiftung als Leiter für den Bereich Kinder- und Jugendhilfe.
Auf begabte Menschen zählen und mit Gottes Gegenwart rechnenIn der Einführung des neuen Radio-m-Leiters machte die Stuttgarter Superintendentin, in deren Verantwortungsbereich die Hörfunkagentur angesiedelt ist, deutlich, dass Kirchner-Schmidt die Leitung »nicht allein« bewältigen müsse. »Da sind erfahrene und begabte Menschen«, auf die er zählen könne, und er dürfe »immer auf Gott zählen und mit seiner Gegenwart rechnen«.
Neben dem neuen Leiter konnten zwei weitere neue Teilzeit-Mitarbeiterinnen vorgestellt werden. Damaris Binder verstärkt als Redakteurin seit Juli das Redaktionsteam. Seit September bringt Krisztina Willy ihre Kompetenzen als Verwaltungskraft ein.
»Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit nehmen wir die furchtbaren Nachrichten auf, die uns in den zurückliegenden Tagen aus Israel erreichen.« So eröffnet Harald Rückert, der für Deutschland zuständige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) seine Erklärung anlässlich des jüngsten Terrorangriffs der palästinensischen Hamas auf Israel.
Mit Israel und dem jüdischen Volk verbundenAngesichts des Holocausts sei die deutsche Geschichte »auf tragische Weise« mit dem jüdischen Volk verbunden. Außerdem wüssten »Menschen in der Nachfolge Christi um die besondere Beziehung zwischen Juden und Christen«. Deshalb, so der Bischof weiter, »nehmen wir Anteil an den Schrecknissen im Nahen Osten«. In Erinnerung an Sätze aus dem alttestamentlichen Psalm 23 erinnert Rückert daran, »dass Gott gegenwärtig ist, auch wenn es durch das ›Tal des Todesschattens‹ geht«. Dieses biblische Bild stehe für das, was die Menschen in Israel in diesen Tagen erlebten. Gott möge »mit dem Volk und Land Israel auf diesem Weg durch das Tal des Todesschattens sein«, ist Rückerts im Gebet vor Gott ausgesprochene Bitte.
Aufforderung zum GebetIn seiner Erklärung lädt Rückert ein, sich dem gemeinsamen Gebet anzuschließen. Dabei gehe es sowohl ums Beten für die zutiefst geschockten und betroffenen Menschen in Israel als auch um die palästinensische Zivilbevölkerung, die unter den Folgen selbst furchtbar zu leiden habe.
Rückerts Gebet nimmt auch die in den Blick, »die politische und militärische Verantwortung tragen, dass ihre Reaktionen nicht weiter eskalieren, sondern dem gerechten Frieden dienen«. Auch solle für diejenigen gebetet werden, »die Hilfe leisten, trösten, Hoffnung weitergeben und trotzig-unbeirrt Gottes Schalom, den umfassenden Frieden, den nur Gott schenken kann, bezeugen«.
Auch wenn es so aussehe, »dass der Hass übermächtig, die Geschichte von Gewalt und Gegengewalt unendlich und die Komplexität des Konflikts unlösbar sind«, betont der Bischof: »Unsere Gebete sind nicht vergeblich!«
»… dass Gottes Frieden die Herzen aller durchdringt«Auf internationaler Ebene hat sich der Bischofsrat der Evangelisch-methodistischen Kirche ebenfalls zu Wort gemeldet. In der am Montag dieser Woche veröffentlichten Erklärung ruft der Bischofsrat die Menschen in der Evangelisch-methodistischen Kirche dazu auf, »ihre Verpflichtung zu erneuern, für diejenigen zu beten, die verletzt, entführt oder getötet wurden, und inständig für diejenigen zu beten, die plötzlich einen geliebten Menschen verloren haben«. Außerdem solle dafür gebetet werden, »dass Gottes Frieden das ganze Land und die Herzen aller durchdringt, die diesen Konflikt auslösen«.
Weiterführende Links
Erklärung von Bischof Harald Rückert im vollständigen Wortlaut (PDF)
Erklärung des Bischofsrats der Evangelisch-methodistischen Kirche (Englisch) (PDF)
Aufruf des Methodistischen Verbindungsbüros in Jerusalem (Englisch) (PDF)
Meldung des Ökumenischen Rates der Kirchen mit Aufruf zur Deeskalation und zur Achtung der Menschenrechte
Am vergangenen Sonntag, 8. Oktober, eröffnete die Theologische Hochschule Reutlingen (THR) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) das neue Studienjahr. Im Gottesdienst predigte Bischof Stefan Zürcher. Die zum Beginn des Studienjahrs an der Hochschule neuen Studierenden und Lehrkräfte wurden im Gottesdienst begrüßt und gesegnet.
Unterwegs-Sein ist Merkmal des Glaubens»Glauben ist für die Bibel nicht so sehr eine Sache des Kopfes, sondern in hohem Maße der Füße.« Das sagte Stefan Zürcher, der als Bischof der EmK für die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa zuständig ist. Ausgangspunkt für die Predigt war die Aufforderung an den biblischen Ur-Vater Abraham. Dieser habe sich allein mit einer Segensverheißung Gottes ins Ungewisse aufmachen müssen. Dass Gott begleitet und segnet, habe er aber erfahren können, indem er sich auf den Weg machte. Nur im Kopf sei das nicht zu erfahren.
Mit Bezug zur Feier am Beginn des neuen Studienjahrs verglich der Bischof den Umbruch und Aufbruch derer, die jetzt das Studium oder ihre Lehrtätigkeit beginnen, mit dem »Unterwegs-Sein« Abrahams. Dieser habe Gottes Segen, seine Begleitung und Stärkung auch nur »unterwegs« erfahren. Zürcher schlussfolgerte: »Das Unterwegs-Seins ist ein Wesensmerkmal biblischen Glaubens. Der Glaube ist lebendig, wo er in Bewegung ist, und dort gefährdet, wo er stillsteht und sich irgendwo festsetzt.« Sesshaftigkeit und Institutionalisierung seien nicht gut für den Glauben.
Das bedeute zweierlei: Wer aufbreche, müsse »Vertrautes verlassen« und »den Zusagen Gottes vertrauen«. Deshalb rechneten Glaubende mit Gottes Realität, ließen sich von Gottes Realität verwandeln und leiten. So würden Menschen als von Gott gesegnete ihrerseits den Segen Gottes weitertragen, oder wie Zürcher sagte: »Als Gesegnete sind wir gerufen, bei seinem Segensprojekt mitzutun und Segen für andere zu sein.«
Neu im Studium und neu im KollegiumWährend des Gottesdienstes begrüßte Christof Voigt, der Rektor der Hochschule, dreiundzwanzig Personen, die neu mit dem Studium beginnen, sowie drei neue Lehrkräfte. Zehn Personen starten mit dem Studium der Theologie, drei sind es im Studiengang Soziale Arbeit und Diakonie sowie zehn Personen, die den berufsbegleitenden Studiengang Christliche Spiritualität belegen.
Neu im Kollegium der Lehrkräfte begrüßte Voigt zwei Professorinnen für den Fachbereich Soziale Arbeit und Diakonie sowie den neuen Professor für Praktische Theologie. Marziyeh Bakhshizadeh übernimmt den neugeschaffenen Lehrstuhl »Theorien, Methoden und Konzepte im Kontext gesellschaftlicher Diversität«. Die 46-Jährige stammt aus dem Iran und wurde an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Ziel ihrer Lehrtätigkeit ist »die ganzheitliche Entwicklung persönlicher, sozialer und geistiger Kompetenz«. Grundlegend dafür seien »die Verbindungen von Theorie und Praxis, Glaube und Wissenschaft, Werteorientierung und akademischer Breite«.
Den neu geschaffenen Lehrstuhl »Theorien, Methoden und Konzepte im Kontext der Generationen« übernimmt die in Hessen aufgewachsene Esther Merget. Die neue Professorin wurde an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd promoviert. In ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit will die 35-Jährige die aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen einbeziehen, um die Ausbildung möglichst praxisnah auf die späteren Tätigkeiten im Feld der Sozialen Arbeit und Diakonie auszurichten.
Maximilian Bühler übernimmt im Fachbereich Theologie den Lehrstuhl Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Liturgik, Predigtlehre und Seelsorgelehre. Der 35-Jährige EmK-Pastor ist in Göppingen aufgewachsen und wurde an der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität promoviert. Seine breit angelegten Forschungsinteressen verbindet er mit der Reflexion der kirchlichen Realität und dem eigenen Engagement in der Kirche.
Die Kirche in zeitgemäßer Gestalt weiterentwickeln»Schickt uns gute Leute!« sagte der Rektor der Hochschule am Rande der Eröffnung des neuen Studienjahrs. Besonders mit Blick auf den Fachbereich Theologie wünscht sich der Sohn eines Pastors motivierte Personen. Das Studium, so Voigt, sei »vielseitig und interessant« und führe zu einem Beruf »mit vielen Möglichkeiten«.
Der Studiengang Soziale Arbeit und Diakonie »ist wirklich gut für die Gesellschaft«, beschreibt der auch für den Fachbereich Philosophie und biblische Sprachen zuständige Professor die Bedeutung dieses Studiengangs. Auf andere Weise als der pastorale Dienst biete der Berufsabschluss »Soziale Arbeit« auch »einen der Gesellschaft dienenden Verkündigungsweg«
Nicht zuletzt, so Voigt weiter, sei der berufsbegleitende Masterstudiengang Christliche Spiritualität »eine Möglichkeit, den Weg in den kirchlichen Dienst einzuschlagen«. Auch für die Kirche könne sich dieses Studienangebot als Chance erweisen. In einer zunehmend säkularen Umgebung könnten Menschen, die jetzt noch anderen Berufen nachgingen, die Kirche künftig bereichern. Wenn sie ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen in Verbindung mit einer theologischen Weiterbildung in den kirchlichen Dienst stellten, könne das mit dazu beitragen, die Kirche in einer zeitgemäßen Gestalt weiterzuentwickeln.