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Aktualisiert: vor 2 Stunden 30 Minuten

Ein Pastor auf der »Tour de Bezirk«

Do., 07/25/2024 - 06:51

Martin Metzger ist in Süddeutschland für die Bezirke Freiburg und Lahr der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) zuständig. Letzten Herbst hatte er die Idee »alle Orte, an denen Menschen aus ›meinen‹ Bezirken wohnen, mit dem Fahrrad abzufahren«. Mitte Mai dieses Jahres setzte er die Idee in die Tat um.

Die Idee des Pastors fand in den Gemeinden der beiden Bezirke Anklang. In der Planung standen schlussendlich fünf Tagestouren entlang des Westhangs des Schwarzwalds. Der Einladung zum Mitradeln folgten Personen der Gemeinde, sodass »ich selten alleine in die Pedale treten musste«, schreibt Metzger in seinem Beitrag für die Juni-Ausgabe des Gemeindebriefs. Der Auftakt zu zweit war am Gemeindezentrum in Lahr und führte nach Süden bis Mahlberg-Orschweier. Dort stattete Metzger mit seinem Begleiter dem Ruhestandskollegen Helmut Kraft und dessen Frau einen Besuch ab. »Dann ging es wieder nach Norden und die Ortsnamen reihten sich wie Perlen an der Schnur«, beschreibt Metzger bildhaft seine Gemeindetour. »Überall wurden wir freudig begrüßt – und auch verpflegt.«

Erste Übernachtungsstation war nach 55 Kilometern. Sogar seinen ortskundigen Gemeindegliedern erspart der radelnde Pastor die Aufzählung aller besuchten Orte und Familien. Zusammenfassend lässt er »Zahlen sprechen«: Die Tour ging über 344 Kilometer, 1.350 Höhenmeter, vier Übernachtungen, 32 besuchte Orte. »55 Menschen bin ich auf ganz unterschiedliche Weise persönlich begegnet – von den zufälligen Begegnungen mit Passanten auf der Straße ganz zu schweigen«, resümiert der Pastor die unterschiedlichen Begegnungen. Zwölfmal packte er seine radgepäckgemäße Kleingitarre Ukulele aus, um miteinander zu singen. »Die Straßenmusik auf dem Freiburger Münsterplatz am Freitagmorgen war ein absolutes Highlight«, schreibt er, sodass Freude und Begeisterung sogar zwischen den Zeilen zu spüren sind.

Teil der Tour waren drei Gottesdienste inklusive des Himmelfahrtsgottesdienstes. In den beiden Gemeindegottesdiensten am Samstagabend in Freiburg und am Sonntagmorgen in Lahr hatte Metzger sein Fahrrad mit dabei, und die Tourerlebnisse bestimmten den Inhalt der Predigten.

»Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass diese Tour so gut gelaufen ist, ich viele Menschen aus meinen beiden Gemeinden treffen konnte, das Wetter mehr als gut war und weder Unfall noch Pannen uns aufhielten«, fasst Metzger seine fünftägige Tour zusammen. Kleiner Nebeneffekt dieser Tour waren Spenden für die Aktion der EmK-Weltmission »Kinder helfen Kindern«. Ein weiterer Nebeneffekt könnte sein, dass die Veröffentlichung dazu anregt, ähnliche Aktionen mit so einer gemeindeverbindenden Atmosphäre an anderen Orten durchzuführen.

 

Weiterführende Links

Internetauftritt der Gemeinde Freiburg
Internetauftrtt der Gemeinde Lahr

Gefragtes Thema: Traumabewältigung

Sa., 07/20/2024 - 07:06

»Wenn das Leben aus den Fugen gerät – Menschen mit traumatischen Erfahrungen in der Sozialen Arbeit« war das Thema eines Fachtags an der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Trotz der umfangreichen Sanierungsarbeiten am Lehrgebäude der Reutlinger Hochschule ließen sich die Verantwortlichen der Hochschule nicht davon abhalten, diese zentrale Veranstaltung Anfang Juli durchzuführen.

Die Traumatherapeutin Ulrike Rizza referierte über die Erscheinungsformen von Traumata, Traumafolgestörungen und deren weitreichende Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen. Rizza ist als Therapeutin beim Stuttgarter Verein »Wildwasser« auf vielfältige Weise mit dem Thema befasst, weil dort Frauen für die Bewältigung traumatischer Erfahrungen sexualisierter Gewalt und deren Folgen Hilfe erhalten. Ergänzt wurde der Vortrag durch praxisorientierte Workshops und Beiträge weiterer Fachexpertinnen, sodass der Fachtag wertvolle Einblicke und Werkzeuge für den Umgang mit traumatisierten Menschen vermittelte.

Die Workshops boten Einblicke in traumasensible Beratung, Selbstfürsorge für Fachkräfte, Atemtechniken zur Selbststabilisierung sowie in die Traumapädagogik. Die Veranstaltung fand großen Anklang bei den Teilnehmenden, die aus verschiedenen gesellschaftlichen, staatlichen, kirchlichen und diakonischen Institutionen sowie aus der Studierendenschaft der Sozialen Arbeit kamen.

Die hohe Nachfrage führte schon im Vorfeld zu einer Warteliste, weil nicht alle Teilnahmewünsche bedient werden konnten. Daher wird die THR das Thema Traumabewältigung weiterführen, weil die Auseinandersetzung mit dieser Thematik von allgemeinem Interesse ist und auf rege Nachfrage trifft.

 

Weiterführende Links

Lehrstuhl für Soziale Arbeit und Diakonie (Bethanien-Stiftungsprofessur für Soziale Arbeit und Diakonie) 
Wildwasser Stuttgart e.V. 

Die Bedeutung von Laien und Ordinierten in der EmK

Mi., 07/17/2024 - 07:01

Zwei Autoren, Michael Wetzel und Karl Heinz Voigt, veröffentlichten in der Reihe »EmK-Forum« Texte, in denen sie den Blick auf besondere Akzente methodistischer Theologie lenken. Wetzel befasst sich mit der Bedeutung der Mitarbeit von Laien für die Ausbreitung der methodistischen Bewegung. Um die Besonderheit des »Bundes der Ordinierten« geht es in Voigts Veröffentlichung.

Die Beteiligung von Laien an der Gestaltung der Kirche

Der promovierte Historiker Michael Wetzel legt in Heft 46 der genannten Reihe eine Darstellung vor, in der er die Bedeutung der Laienmitarbeit im Methodismus beschreibt. Geschichtlich, so der Autor, lässt sich der Auslöser bereits in den Jugenderlebnissen des Kirchengründers John Wesley verorten. Schon in seinen Jugendjahren erlebte John zuhause, wie seine Mutter in der Abwesenheit ihres Mannes, eines Pfarrers der Kirche von England, ihre eigenen Kinder, die Hausbediensteten und Gäste zu Hausandachten versammelte. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Mutter als Nicht-Theologin die Abwesenheit des Pfarrers und Theologen mit lebenspraktischer Bibelauslegung füllte, muss für den jungen Wesley prägend gewesen sein. Dem Vater war diese Art der Vermittlung von Glaubensinhalten gar nicht recht, »beließ es aber bei einem gelegentlichen Grummeln«, wie Wetzel schreibt. Die Zuhörerschaft wuchs zeitweise bis auf etwa zweihundert Personen an. Dieses Erleben zusammenfassend schlussfolgert Wetzel: »Hier wurde geistlicher Segen durch Laien erstmals für John Wesley greifbar.«

Später, als sich die methodistische Bewegung zunehmend ausbreitete, war die damit verbundene Arbeit nicht mehr allein von ordinierten Geistlichen zu bewältigen. Von da an zieht sich das Element der Mitarbeit von Laien wie ein roter Faden durch alle Teile der weltweiten methodistischen Bewegung. Wie bedeutsam die Mitwirkung von Laien ist, beschreibt der Autor an einem historischen Ereignis, als 1933 erstmalig Laien als Mitglieder an der Mitteldeutschen Konferenz der Bischöflichen Methodistenkirche teilnahmen. Eine nationalsozialistisch beeinflusste Predigergruppe wollte seinerzeit das Führerprinzip in Anlehnung an die Deutschen Christen in den evangelischen Landeskirchen einführen. Den Gegenstimmen der »Laien« war es zu verdanken, dass der Antrag abgelehnt wurde und die Kirche vor großem Schaden bewahrt wurde. Diese Begebenheit ist geradezu ein Beweis dafür, dass die Mitwirkung der Laien in der Kirche auf allen Ebenen wichtig ist. Dass das nicht immer so war und auch von John Wesley lange Zeit kritisch gesehen wurde, zeichnet Michael Wetzel in seiner Schrift nach.

Der Autor dieser Schrift, Michael Wetzel, legt seine Ausarbeitung vor als jemand, der selbst um »beide Seiten« weiß. Als Historiker mit einer innerkirchlichen Ausbildung zum Laienprediger, weiß er um die Seite des Laienengagements. Seit einigen Jahren ist er in der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche als »Laienprediger mit Dienstzuweisung« im pastoralen Dienst. Somit weiß er auch um den Dienst als Pastor Bescheid. Diese beidseitig geerdete Haltung ist der kleinen Schrift abzuspüren, die damit sowohl für Laien als auch Pastoren gewinnbringend zu lesen ist.

Eine lebenslange Dienst- und Leitungsgemeinschaft

Anlässlich seines siebzigjährigen Dienstjubiläums als Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche fasste Karl Heinz Voigt die Bedeutung des »Bundes der Ordinierten« zusammen. In der methodistischen Bewegung sind Konferenzen das maßgebliche Element zur Leitung der Kirche. In einer Gemeinschaft, die aus ordinierten Geistlichen und aus gewählten oder entsandten Laienmitgliedern aus den Gemeinden besteht, ereignet sich Leitung im Gespräch und gemeinsamen Suchen nach Lösungen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Jährliche Konferenz, die jeweils für ein bestimmtes Gebiet der Kirche zuständig ist und dafür die maßgeblichen Entscheidungen für den missionarischen Auftrag in dieser Region und für die Verwaltung und Organisation der Kirche in diesem Gebiet trifft.

Eine Besonderheit im Methodismus ist im Blick auf die Leitung der Kirche die Tatsache, dass die ordinierten Geistlichen nicht nur während des aktiven Dienstes als Pastoren oder Pastorinnen in der Jährlichen Konferenz mitwirken und zugegen sind. Die Ordination gilt lebenslang, und somit gehören sie dauerhaft und ohne Altersbeschränkung dem sogenannten »Bund der Ordinierten« an womit sie auch zeitlebens als Mitglieder der Jährlichen Konferenz Teil der Leitung der Kirche sind.

Karl Heinz Voigt ist Pastor im Ruhestand der Evangelisch-methodistischen Kirche und in historischen Fragen ein ausgewiesener Kenner des Methodismus und der ökumenischen Kirchenlandschaft. Er arbeitet in dieser kleinen Schrift die Besonderheit dieser lebenslangen Dienstgemeinschaft und Mitwirkung an der Leitung der Kirche heraus. Diese Schrift entfaltet somit in zweierlei Weise Wirkung. Zum einen ist das kleine Heft eine innerkirchliche Lehrschrift, mit der die Bedeutung des Bundes der Ordinierten neu beschrieben und in Erinnerung gerufen wird. Andererseits ist die Schrift auch für das ökumenische Miteinander eine Hilfe, vermittelt sie doch einen Einblick in die Praxis des Methodismus. Vor allem in der Frage der Leitung der Kirche und in der Bedeutung der Konferenzmitgliedschaft der Ordinierten setzt der Methodismus Akzente, die ihn von der Praxis anderer Kirchen und Gemeindebünde unterscheidet.

Musikalisches Talent, um der Gemeinde zu dienen

Fr., 06/21/2024 - 06:28

Seit fast dreißig Jahren besteht eine deutsch-amerikanische Partnerschaft zweier Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Diese transatlantische Brücke verbindet die Gemeinde Mt. Lebanon aus Pittsburgh im Westen des US-Bundesstaats Pennsylvania mit der Friedenskirchgemeinde in Zwickau, Sachsen. Im Juni ist der Kirchenmusiker Mitchell Stecker aus Pittsburgh für drei Wochen in Zwickau zu Gast und bietet musikalische Weiterbildung an.

Ein Grenzgänger zwischen Lied und Wort

»Entstanden ist die Idee bei der letzten Begegnung beider Gemeinden«, erzählt Christian Posdzich. Der Pastor der Zwickauer Gemeinde sieht in dem Programm eine weitere Intensivierung der Partnerschaft der beiden Gemeinden, die sich alle zwei Jahre gegenseitig besuchen. Anlässlich eines solchen Besuchs sei der Kirchenmusiker aus Pittsburgh zum ersten Mal in Zwickau gewesen. Er sei vom Austausch so begeistert gewesen, dass er schnell habe wiederkommen wollen, so Posdzich. »Die Idee eines Sommer-Musik-Workshops war geboren.«

Zu Steckers Programm gehören unterschiedliche Workshops, vorzugsweise an der Orgel und am Klavier, im Chor- und Sologesang und im Dirigieren. Aber auch Blockflöten hat Stecker im Gepäck, und er arbeitet mit der neu gegründeten Lobpreisband der Zwickauer Gemeinde. In den Vereinigten Staaten studierte Stecker Musik und hat ein zutiefst inhaltliches Interesse an der Kirchenmusik. Mit theologischen Weiterbildungen am Theologischen Seminar Pittsburgh und in Belgien sei er »ein echter Grenzgänger für die Verkündigung des Evangeliums zwischen Lied und Wort«, beschreibt der Zwickauer Gemeindepastor die Kunst Steckers, Musik und theologische Inhalte zu verbinden.

Es gibt noch viel miteinander zu lernen

In vielen Gesprächen über kirchliche, soziale, politische und theologische Entwicklungen in den USA und Deutschland werde schnell klar: »Es gibt noch viel, das wir übereinander und voneinander lernen können«, berichtet Posdzich von den bisherigen Kontakten. Dabei den Glauben zeitgemäß weiterzugeben und im Zusammenspiel verschiedenster Musikstile ganz viele Zugänge zur Liebe Gottes für Menschen zu öffnen, sei Stecker ein großes Anliegen, das er begeistert mit anderen teile.

Applaus soll Gott die Ehre geben

Ganz besonders angetan habe es ihm dabei die deutsche Orgelmusik. Am großen Instrument der Friedenskirche – einer Jehmlich-Orgel aus dem Wendejahr 1989 –, fühlt er sich sichtlich wohl und spielt vorzugsweise Musik seines großen Vorbilds Johann Sebastian Bach. Sein Talent will er dabei als Dienst an der Gemeinde verstanden wissen und hebt die Hände bei Applaus in die Höhe, um damit anzudeuten, was die Musik spüren lässt: Allein Gott die Ehre – Soli Deo Gloria.

 

Weiterführende Links

Internetauftritt der Friedenskirche Zwickau
Internetauftritt der Gemeinde Mt. Lebanon, Pittsburgh

»Im Ruf nach Erbarmen liegt das Potential zur Wende«

Di., 06/18/2024 - 08:21

Vom 12. bis 16. Juni tagte die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) für Süddeutschland. Die Konferenzsitzungen fanden in Bruchsal statt. Den Abschluss bildete am Sonntag, 16. Juni, der gutbesuchte Konferenzgemeindetag in Heilbronn mit Ordination und weiteren Veranstaltungsangeboten für alle Altersgruppen.

Die Vielfalt der Möglichkeiten ergreifen

Harald Rückert, der für Deutschland und damit auch für die Süddeutsche Jährliche Konferenz zuständige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche, nahm das Konferenzmotto »Wir sehen uns!« auf. In seiner Predigt über den blinden Bartimäus aus dem Markusevangelium (Kapitel 10 Vers 46-52) ging es um die von Jesus an den Blinden gerichtete Frage »Was willst du, dass ich für dich tun soll?«. Rückert knüpfte in übertragender Weise an den sehnlichen Wunsch vieler Gemeinden an. Er konstatierte, dass es dort ein Verlangen nach mehr Lebendigkeit, ein Sehnen nach Veränderung und eine Sehnsucht gebe, dass die Botschaft des Evangeliums »nicht nur in unseren Kirchen und Gemeindehäusern steckenbleibt, sondern hinkommt zu den Menschen, wo dieses Evangelium hingehört«. Dieser Sehnsucht stünden die Sorgen gegenüber, dass viele Gemeinden wegen ihres hohen Altersdurchschnitts und der nur noch geringen Gliederzahlen »Sorgen um die Zukunft« hätten. Hinzu komme, »das Leiden an der zunehmenden Bedeutungslosigkeit christlicher Kirchen in der Gesellschaft in Deutschland«.

Den Ansatz zur Veränderung sieht der Bischof in der Übernahme des Wunsches, den Bartimäus an Jesus richtete. »Erbarm dich über uns als Kirche« solle das Gebet sein, das »die Kirche«, und damit meinte der Bischof die Evangelisch-methodistische Kirche, an Jesus richten solle. »Bei Bartimäus lag darin bereits der Kern der Veränderung«, schlussfolgerte Rückert in seiner Auslegung der Geschichte. »Im Ruf nach Erbarmen liegt das Potential zur Wende«, wies der Bischof die Konferenzgemeinde auf die Bedeutung dieser an Jesus gerichteten Bitte hin. Daran schloss er die eindringliche Frage an seine Zuhörerschaft an, ob sie noch eine Bitte an Jesus hätten, »oder habt ihr schon längst aufgegeben, etwas zu wollen?«. Wer aber, wie Bartimäus, eine Bitte an Jesus richte und sehend werden wolle, brauche auch die Bereitschaft, die aufkommenden Veränderungen anzunehmen, Verantwortung zu übernehmen und weite und vielleicht auch mühsame Wege zu gehen. Nur so werde es gelingen, »die Vielfalt der Möglichkeiten, die Gott schenkt, zu entdecken und im Namen Jesu zu ergreifen«. Diese Erkenntnis in die Gemeinden zu tragen und dazu einzuladen, sei die Aufgabe der Konferenzmitglieder, wenn sie nach diesem Sonntag wieder in ihre Gemeinden zurückkehrten.

Der Veränderungsprozess geht weiter

Während der Sitzungstage von Donnerstag bis Samstag stand der über zwei Jahre durchgeführte Prozess zur Veränderung der Arbeitsweise und der Strukturen in der Süddeutschen Jährlichen Konferenz im Mittelpunkt. Dazu lag ein fast neunzigseitiger Bericht vor, in dem in acht verschiedenen Handlungsfeldern die bevorstehenden Veränderungen beschrieben waren und in Beschlussanträgen mündeten.

Eine der wesentlichen Änderungen ist die Bildung größerer Bezirkseinheiten. Von zuvor 110 Bezirken im Bereich der Süddeutschen Konferenz soll auf dann 25 Bezirkseinheiten reduziert werden. Um der kommenden Personalsituation mit weniger ordinierten Personen im pastoralen Dienst gerecht zu werden, soll deren Arbeit in sogenannten multiprofessionellen Teams mit Jugendmitarbeitern, Sozialpädagogen oder Geschäftsführern ergänzt werden. In den Gemeinden ist das Umsetzungstempo unterschiedlich. Der Zeitrahmen der vollständigen Umsetzung wird sich je nach Situation im Rahmen von fünf bis acht Jahren bewegen.

Außerdem werden die bisherigen Gremien verschlankt. Nach dem Prinzip, mit weniger Personen und weniger Sitzungsterminen eine effektivere Gremienarbeit zu erzielen, sollen gleichzeitig mehr Freiräume für die Gemeindearbeit erreicht werden. Bisherige Doppelstrukturen, bei denen unterschiedliche Gremien ähnliche Aufgaben hatten, werden konsequent vermieden. Auch die Distrikte sollen neu organisiert werden. und die Superintendenten sollen stärker für die begleitende Arbeit zuständig sein.

Abteilung für Immobilien-Entwicklung

Bei knapper werdenden Finanzmitteln beschließen die Mitglieder der Konferenz, in den kommenden Jahren den konferenzeigenen Immobilien mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Dazu wurde die Einrichtung einer Abteilung für Immobilien beschlossen, die ergründen soll, inwiefern mit den Immobilien auch Finanzmittel erwirtschaftet werden können. Darüber hinaus wird dieser neue Arbeitszweig die Immobilienverantwortlichen der Bezirke beraten und gegebenenfalls auch die Verwaltung von Bezirksimmobilien übernehmen.

Leitmotiv für die kirchliche Arbeit

Intensiv diskutiert wurde ein Leitmotiv, das die kirchliche Arbeit im Gebiet der Süddeutschen Jährlichen Konferenz kurz und prägnant beschreiben soll. Mit großer Mehrheit verabschiedeten die Konferenzmitglieder den sogenannten Claim »bring & share. Menschen in Begegnung. Evangelisch-methodistische Kirche«. Dieses Leitmotiv soll in den kommenden Jahren dazu dienen, dass die Gemeinden die Weite der Liebe Gottes vermitteln, indem sie Menschen außerhalb der Gemeinden begegnen und ihnen diese Erfahrung der Begegnung mit Gott nahebringen.

Verabschiedung von Bischof Harald Rückert

Mit stehenden Ovationen dankten die Mitglieder der Süddeutschen Jährlichen Konferenz am Samstag zum Abschluss der Plenarsitzungen Bischof Harald Rückert für seine Sitzungsleitung und seinen Einsatz, seit er im Jahr 2017 das Bischofsamt übernommen hatte. Im kommenden Jahr geht Rückert in den Ruhestand, sodass er bei dieser Konferenztagung letztmalig den Vorsitz innehatte. Bei der Zentralkonferenz im Februar kommenden Jahres wird seine Nachfolge geregelt.

»Der Bischof hat Leitung und Stärke bewiesen«, charakterisierte Christine Flick, die Konferenzlaienführerin, den Einsatz des Bischofs während seiner Amtszeit, in der große Herausforderungen und Krisen zu meistern waren. Rückert bedankte sich für die wertschätzende Verabschiedung und schlug noch einmal den Bogen zum Veränderungsprozess der vergangenen zwei Jahre, der bei dieser Tagung im Mittelpunkt stand. »Wir wollen uns von Gott transformieren lassen, hin zu den Menschen«, sagte er, und machte damit noch einmal deutlich, dass Veränderung nicht Selbstzweck der Kirche ist, sondern den Menschen dienen solle, an denen die Kirche einen Auftrag hat.

 

Weiterführende Links

Internetauftritt der Süddeutschen Konferenz

Link zum Abschlussgottesdienst  (You-Tube-Video)

Dienstzuweisungen SJK 2024

So., 06/16/2024 - 12:00

Zahlen in Klammern = Anzahl der Dienstzuweisungsjahre

Distrikt Heidelberg

Superintendent Stefan Kettner (6)

  • Brombach: Ralf Schweinsberg (1)
  • Bruchsal / Kraichtal: Uwe Saßnowski (1), Linnea Götz (2, Pastorin auf Probe)
  • Darmstadt / Sprendlingen: Michal Hrcan (15), Rebekka Held (1, Pastorin auf Probe)
  • Dillenburg: Beate Lasch (10)
  • Frankfurt am Main: Martin Brusius (1), Chi My Nguyen (21)
  • Freiburg: Martin Metzger (9)
  • Freiburg, Gemeindeneugründung: Deborah Burrer (3)
  • Friedrichsdorf: Frank Aichele (1)
  • Heidelberg: Damaris Hecker (10), Sven Batram (2)
  • Heidelberg, Gemeindeneugründung: Damaris Hecker (2)
  • Kaiserslautern: Marc Laukemann (4)
  • Kandel / Neustadt / Speyer: Joachim Schumann (5), Joachim Ruch (2, Lokalpastor)
  • Karlsruhe: Tilmann Sticher (4), Boglárka Mitschele (11), Linnea Götz (2, Pastorin auf Probe)
  • Kirchhain / Marburg: Annette Gruschwitz (6)
  • Kraichgau: Andreas Heeß (13), Raphaela Swadosch (4)
  • Lahr: Martin Metzger (9)
  • Lohra: Annette Gruschwitz (2)
  • Mainz / Wiesbaden: Stefanie Schmid (8)
  • Mannheim: Tobias Dietze (9)
  • Mannheim, Gemeindeneugründung: Sven Batram (2)
  • Mühlheim am Main: Frank Aichele (3), Angelika Grob (4, Lokalpastorin)
  • Nahe / Hunsrück: Wesley Fajardo Pereira (5)
  • Neuenhain im Taunus: Clemens Klingel (12)
  • Rothenbergen: Ralf Schweinsberg (6), Angelika Grob (1, Lokalpastorin)
  • Siegen: Dagmar Köhring (5, Lokalpastorin), Markus Weber (7)
  • Weitefeld: Dagmar Köhring (5, Lokalpastorin)
  • Zur Verfügung des Superintendenten: Joachim Ruch (2), Lokalpastor
Distrikt Nürnberg

Superintendent Markus Jung (10)

Bayern

  • Ansbach: Sabbath Mavula (1, Pastor auf Probe - unter Aufsicht von Siegfried Reissing)
  • Augsburg: Daniel Schopf (3)
  • Fürth / Erlangen: Robert Hoffmann (7)
  • Hof / Naila: Benedikt Hanak (1)
  • München Erlöserkirche: Jörg Finkbeiner (7)
  • München, Rosenheim: Simon Kurfess (4, Lokalpastor)
  • München Friedenskirche: Anke Neuenfeldt (4), Madelaine Strassburg (13, Lokalpastorin)
  • München Peace Church: Alexander von Wascinski (3)
  • Nürnberg JesusCentrum (Nürnberg, Bamberg, Ingolstadt): Julian Hirt (6, Lokalpastor), Sandra Rödel (6, Lokalpastorin), Andreas Rödel (6, Lokalpastor), Ruwen Braun (6, Lokalpastor)
  • Nürnberg Pauluskirche: Andreas Jahreiß (5), Praktikant (1)
  • Nürnberg Zionskirche: Birgitta Hetzner (7)
  • Oberfranken: Alexander Bischoff (3, Lokalpastor - unter Aufsicht von Siegfried Reissing)
  • Schwabach / Weißenburg: Wolfgang Allgaier (5, Lokalpastor)
  • Schweinfurt / Würzburg: Siegfried Reissing (4), Judith Bader-Reissing (2, Lokalpastorin)

Württemberg

  • Abstatt-Happenbach: Ingo Blickle (3)
  • Backnang: Holger Meyer (4), Mihail Stefanov (5, Lokalpastor)
  • Beilstein: Ingo Blickle (13)
  • Bietigheim / Ottmarsheim: Stefan Veihelmann (6), Shinae Jeon (3, Pastorin auf Probe), Almuth Zipf (2)
  • Güglingen: Uwe Kietzke (13)
  • Heilbronn: Kerstin Schmidt-Peterseim (9), Steffen Peterseim (4)
  • »Projekt Schmuckhaus« in der Region Heilbronn: Janina Schmückle (1)
  • Heilbronn Mittendrin: Volker Markowis (3)
  • Murrhardt: Susanne Meister (4, Pastorin auf Probe)
  • Öhringen: Janina Schmückle (1), Volker Markowis (1)
  • Weinsberg: Peter Wittenzellner (8)
  • Wüstenrot / Neuhütten: Rouven Bürkle (2)
  • Verbund Kocher / Jagst (Aalen, Schwäbisch Hall, Crailsheim): Michael Mayer (3), Thomas Mühlberger (3)
Distrikt Reutlingen

Superintendent Tobias Beißwenger (7)

  • Achalm: Christoph Klaiber (2), Oliver Lacher (2), Michael Roth (2, Pastor auf Probe), Bianka Richter (2, Lokalpastorin)
  • Albstadt-Ebingen: Wolf-Dieter Keßler (4)
  • Allgäu: Stefan Schörk (4)
  • Baiersbronn / Besenfeld: Gerhard Bauer (3)
  • Balingen: Nike Masseme (3, Lokalpastorin)
  • Bodensee: Annette Schöllhorn (2, Pastorin auf Probe -unter Aufsicht von Dorothea Lautenschläger)
  • Dornhan: Jürgen Blum (9)
  • Freudenstadt: Michael Mäule (12)
  • Heidenheim / Gerstetten: Linda Reschke (1), Dirk Reschke (1)
  • Konstanz, Gemeindeneugründung: Benjamin Bakis (4, Lokalpastor)
  • Laichingen: Wolfgang Bay (4)
  • Metzingen (Gemeindegründung): Bernd Schwenkschuster (15), Moritz Mosebach (3)
  • Mössingen: Zu besetzen, Aleksandra Barafanova (2, Pastorin auf Probe)
  • Nürtingen: Jürgen Hofmann (12)
  • Pliezhausen: Thomas de Jong (5), Monika Brenner (9, Lokalpastorin)
  • Region Ammer-, Nagold-Tal mit den Bezirken Altensteig, Ammerbuch-Entringen, Calw, Herrenberg, Nagold und Tübingen:
    Ulrich-Ziegler (5), Matthias Althöfer (2, Pastor auf Probe), Odette Bauer (1), Knut Neumann (2),
    Matthias Walter (8), Lena Dignus (5)
  • Region Schwarzwald mit den Bezirken Baar / junge Donau und St. Georgen:
    Matthias Hetzner (4), Dorothea Lautenschläger (6), Praktikantin (1)
  • Teck: Anette Obergfell (2), Rainer Zimmerschitt (4)
  • Ulm: Michael Löffler (3)
Distrikt Stuttgart

Superintendentin Dorothea Lorenz (4)

  • Asperg: Kerstin Gottfried (4)
  • Böblingen / Sindelfingen: Anne Oberkampf (5), Lorenz Härer (2, Pastor auf Probe)
  • Esslingen: Holger Panteleit (5)
  • FellbachCannstatt: Jochen Röhl (10), Frederik Ehmke (3, Pastor auf Probe)
  • Göppingen: Hans Martin Hoyer (13), Praktikant (2)
  • Leinfelden-Echterdingen: Mareike Nix (7)
  • Ludwigsburg: Thomas Schmückle (6), Kerstin Gottfried (9)
  • Marbach a. Neckar: Matthias Kapp (8)
  • Mittleres Remstal: Stefan Reinhardt (13)
  • Nellingen: Bernd Winkler (4)
  • Plochingen: Tabea Münz (2)
  • Rutesheim: Gottfried Liese (8), Hartmut Hilke (3)
  • Schönaich: Ellen Widmer (14)
  • Stuttgart-Mitte: Markus Bauder (5), Katharina Sautter (7), Matthew Burnett (2)
  • Stuttgart-Nord: Markus Bauder (2), Matthew Burnett (5), Katharina Sautter (2)
  • Stuttgart-Vaihingen: Jörg Kibitzki (7)
  • Stuttgart / Frankfurt / Saarbrücken Ghanaischer Bezirk: Abraham Eduafo-Mensah (1)
  • Unteres Filstal: Frank Mader (1)
  • Vaihingen an der Enz: Bernhard Schäfer (12), Jihan Ha (3, Pastor auf Probe)
  • Verbund Pforzheim/Enzkreis (Birkenfeld, Eutingen, Knittlingen-Bauschlott, Neuenbürg, Pforzheim):
    Hans Martin Renno (8), Lutz Althöfer (6), Solomon Korir (3, Lokalpastor), Markus Gumpfer (1, Lokalpastor)
  • Waiblingen: Ute Armbruster-Stephan (3), Thomas Reich (17, Lokalpastor)
  • Waiblingen-Hegnach: Dieter Jäger (9)
  • Weissach: Walter Knerr (18)
  • Welzheim / Rudersberg: Matthias Föhl (17)
  • Winnenden: Thomas Mozer (7)
  • Zur Verfügung der Superintendentin: Thomas Brinkmann (1)
In besonderen Diensten

Im Bereich der Jährlichen Konferenz sowie der Zentralkonferenz und deren Einrichtungen

  • Behörde für Kircheneigentum und Bauangelegenheiten (Immobilienberatung, Konferenzorganisation): Martin Schneidemesser (4)
  • Bildungswerk: Wilfried Röcker (12, Leiter), Ulrike Burkhardt-Kibitzki (4, Referentin für die Arbeit mit der älteren Generation)
  • Gemeindeberatung und Gemeindeentwicklung: Ulrich Ziegler (4, Beauftragter)
  • Kinder- und Jugendwerk: Klaus Schmiegel (3, Leiter), Andreas Heeß (13, Referent für die Arbeit der WesleyScouts), zu besetzen (Connected Church)
  • Konferenzgeschäftsstelle: Helmut Rothfuß (2)
  • Lebenszentrum Ebhausen e.V.: zu besetzen (Pastorale/r Leiter/in)
  • radio m, Stuttgart: Dominic Kirchner-Schmidt (2, Leiter)
  • Kirchenkanzlei, Frankfurt: Jörg Hammer (3 Leiter)
  • Weltmission: Olav Schmidt (2, Missionssekretär, Leiter der EmK-Weltmission)
  • Bethanien Diakonissen-Stiftung
    Agaplesion Markus Krankenhaus: Ute Duppel-Martin (6, Lokalpastorin)
    Bethesda Frankfurt: Dominic Kirchner-Schmidt (Bereichsleitung Kinder- / Jugendhilfe)
  • Diakoniewerk Martha-Maria
    Nürnberg: Hans-Martin Niethammer (5, Direktor)
    Nürnberg: Denise Courbain (3)
    Nürnberg Krankenhaus: Martin Jäger (7)
    Freudenstadt Gesundheitspark: Jürgen Zipf (9)
    München Krankenhaus: Madelaine Strassburg (2, Lokalpastorin), Alexander von Wascinski (2)
    Lichtenstein-Honau Seniorenzentrum: Gerda Eschmann (8)
    Nagold Seniorenzentrum: zu besetzen
    Nagold-Hochdorf Seniorenzentrum: Christine Finkbeiner (3)
    Stuttgart Seniorenzentrum: Sabine Wenner (7, Lokalpastorin)
    Halle Krankenhaus: Sabine Schober (14)
  • Migrant Ministries: Frank Aichele (4)
  • Referat für Öffentlichkeitsarbeit Medienwerk der EmK, Frankfurt: Klaus Ulrich Ruof (19, Referent)
  • Theologische Hochschule, Reutlingen: Professor Achim Härtner (29), Professor Maximilian Bühler (2), Professor Lothar Elsner (3)

Diakone / Diakoninnen

  • Rummelsberger Diakonie: Martin Chmel
  • Nürtingen: Nadine Skarke (auf Probe)
  • Kinder- und Jugendwerk: Tobias Zucker
Pastorinnen und Pastoren im Ruhestand

Distrikt Heidelberg
Thomas Borrman, Immanuel Dauner, Ingeborg Dorn, Jürgen Fleck, Helmut Gehrig, Volker Göhler, Sally Kay Harrington, Günter Hartmann, Carl Hecker, Thomas Hildebrandt, Rolf Huber, Horst Kerscher, Sieghard Kurz, Reiner Lange, Rainer Leo, Klaus Liesegang, Hans-Christof Lubahn, Marlis Machnik-Schlarb, Gertrud Michelmann, Michael Moerschel, Hans-Rudolf Münz, Hans-Jakob Reimers, Gerhard Schreiber, Hans-Jürgen Stöcker, Peter Vesen, Andreas Wagner, Martin Waitzmann, Günter Winkmann, Frieder Zabel, Philipp Zimmermann

Distrikt Nürnberg
Winfried Bolay, Andreas Cramer, Rudolf Dochtermann, Manfred Ellermann, Margot Fischer, Friedbert Gruhler, Christoph Heugel, Ulrich Jahreiß, Werner Jung, Reiner Kanzleiter, Lothar Kuhnke, Albert Messinger, Edwin Oesterer, Dietmar Prietz, Klaus Rabe, Wolfgang Rieker, Joachim Schard, Eberhard Schilling, Helmut Specht, Johannes Unold, Hans Weisenberger, Reinhard Wick

Distrikt Reutlingen
Walter Bader, Jürgen Bildmann, Norbert Böhringer, Martin Bültge, Heinz Burkhardt, Michael Burkhardt, Reiner Dauner, Günther Engelhardt, Holger Eschmann, Robert Gaubatz, Roland Gebauer, Rolf Held, Werner Hoffmann, Hans-Ulrich Hofmann, Hartmut Hofses, Kurt Junginger, Martin Krauss, Rolf Lengerer, Diederich Lüken, Manfred Marquardt, Herbert Mast, Bernd Osigus, Kurt Riegraf, Kurt Schäfer, Klaus Schroer, Heinrich Schroth, Alfred Schwarzwälder, Burkhard Seeger, Joachim Seidel, Manfred Sell, Reiner Stahl, Reinhold Twisselmann, Kurt Wegenast, Helmut Weller, Jonathan Whitlock, Petar Zunic

Distrikt Stuttgart
Armin Besserer, Traugott Blessing, Hans-Martin Brombach, Johannes Browa, Ottmar Deiß, Ralf Gründler, Friedhelm Gutbrod, Hans Härle, Eberhard Hauswald, Christina Henzler, Alfred Herb, Stefan Herb, Traugott Holzwarth, Volker Kempf, Helmut Knödler, Helmut Kraft, Gerhard Maier, Johannes Schäfer, Helmut Schert, Klaus Schopf, Hans-Martin Steckel, Walter K. Veihelmann, Ludwig Waitzmann, Erwin Ziegenheim

Bewerber und Bewerberinnen für das Predigtamt – Studierende

An der Theologischen Hochschule Reutlingen

  • Klara Diesler
  • Alexander Striewski
Ehrenhaft lokalisierte Pastoren / Pastorinnen
  • Markus Ebinger
  • Johannes Knöller
  • Elisabeth Kodweiß
  • Alfred Schaar
  • Volker Schuler
  • David Schwarz
  • Walther Seiler
  • Manuel Stemmler
Lokalpastorinnen ohne Dienstzuweisung
  • Ruth-Regina Eisele

»Wir sind alle Gäste an einem Tisch«

Sa., 06/15/2024 - 08:40

Die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Süddeutschland, fasste am gestrigen Freitag, 14. Juni, weitreichende Beschlüsse. Dazu gehörten die Verabschiedung eines einladenden Leitmotivs und die Neubenennung kirchlicher Ämter.

Soll Kirche mit englischen Begriffen werben?

In einer intensiven und langen Debatte diskutierten die Mitglieder der Süddeutschen Jährlichen Konferenz die Vorlage eines Leitmotivs, das die kirchliche Arbeit kurz und prägnant beschreiben soll. Bei der Diskussion des sogenannten »Claims« ging es um die Verwendung englischer Begriffe und um die Frage, wie viel inhaltliche Aussagen in einem Leitmotiv schon mitgeteilt werden sollen. Mit großer Mehrheit verabschiedeten die Konferenzmitglieder den Claim »bring & share. Menschen in Begegnung. Evangelisch-methodistische Kirche«.

Dieses Leitmotiv für die EmK im Süden Deutschlands ist mit einer kurzen Erzählung verbunden. Darin wird ein Raum beschrieben, in den die Gemeinden einladen wollen. Sätze wie »Wir sind alle Gäste an einem Tisch, den nicht wir gedeckt haben« nehmen die Erfahrung des Abendmahls und die Weite der Liebe Gottes auf. Es wird deutlich, dass Menschen etwas zugesprochen wird, das sie sich nicht selbst sagen können. Vermittelt wird, dass die zur EmK gehörenden Menschen von dieser Zusage leben und jetzt laden sie wiederum Menschen ein, mit ihrer Sehnsucht in diesen Raum zu kommen. Dort soll der Gott der Bibel, befreiend erlebt werden.

Wofür stehen wir als Kirche?

Beim Entwickeln des Claims und der dazugehörigen Erzählung war die Arbeitsgruppe von Fragen ausgegangen, wie »Wofür stehen wir als Kirche?«, oder »Wo kann in der EmK Begegnung konkret erlebt werden?« Bernd Schwenkschuster, Pastor der Kletterkirche im südlich von Stuttgart gelegenen Metzingen und Leiter der Arbeitsgruppe, die den Claim entwickelte, lenkte den Blick auf das Thema der Tischgemeinschaft. In verschiedenen Formen ermögliche die Gemeinschaft zu Tisch persönliche Begegnungen. Das geschehe beim Abendmahl und bei vielen Gelegenheiten, wenn Menschen zusammen essen und trinken.

In der engagiert geführten Debatte lobten viele Konferenzmitglieder die Erzählung als berührend und ansprechend. Viele Wortmeldungen kritisierten jedoch die Verwendung der englischen Begriffe »bring & share« in der Formulierung des Leitmotivs. Vorschläge, die englischen Wörter zu übersetzen oder andere deutsche Begriffe einzusetzen wurden erwogen, fanden aber keine Mehrheit. Befürworter der Verwendung englischer Begriffe argumentierten, dass die EmK eine internationale Kirche sei. Außerdem würden heute im Allgemeinen und besonders bei Angeboten für Kinder und Jugendliche häufig englische Formulierungen verwendet.

Nach einer mehrstündigen Debatte, deren Ausgang lange nicht absehbar war, wurde der Claim in seiner englischen Wortwahl beschlossen. Dieser soll nun zusammen mit der Geschichte in den Gemeinden genutzt werden, um in frischer und moderner Weise in die Gemeinden einzuladen.

Neue Begriffe für die ehrenamtliche Mitarbeit

In dem großen Veränderungsprozess, den die Süddeutsche Jährliche Konferenz seit zwei Jahren gestaltet, hatte sich eine Arbeitsgruppe ausführlich mit dem Ehrenamt beschäftigt. Viele Bezeichnungen von Ämtern und Funktionen, die mit den Begriffen »Laie« und »Führer« zusammengesetzt sind, seien so heute nicht mehr verwendbar und sollten geändert werden, so die Arbeitsgruppe.

Ein Laie sei im üblichen Sprachgebrauch eine Person, die keine besonderen Fachkenntnisse habe. Argumentiert wurde außerdem, dass kirchliche Ämterbezeichnungen, die das Wort »Führer« verwenden, nach außen missverständlich seien und in der Öffentlichkeit Fragen aufwerfen. So sollte nach dem Vorschlag der Arbeitsgruppe das »Laienmitglied der Jährlichen Konferenz« künftig als »Konferenz-Delegierter« bezeichnet werden, und die »Bezirkslaienführerin« sollte »Vertreterin des Bezirks« heißen.

Die Konferenzmitglieder stimmten diesen Änderungsvorschlägen mehrheitlich zu. Allerdings kann eine Änderung der Begriffe nur durch die für alle Jährlichen Konferenzen in Deutschland zuständige Zentralkonferenz beschlossen werden. Die nächste Tagung der Zentralkonferenz findet im Februar kommenden Jahres statt und wird sich auf Antrag der Süddeutschen Jährlichen Konferenz mit diesen vorgeschlagenen Änderungen befassen.

Aufnahmen in die SJK

Am Ende der Vormittagssitzung am gestrigen Freitag wurden etliche Personen in die Süddeutsche Jährliche Konferenz aufgenommen und durch den Bischof begrüßt und gesegnet.

Für die Ordination zum pastoralen Dienst empfohlen wurden Matthew Burnett (Bezirk Stuttgart-Nord), Maximilian Bühler (Professor an der Theologischen Hochschule Reutlingen), Moritz Mosebach (Bezirk Metzingen), Odette Bauer (Bezirk Heidenheim/Gerstetten), Benedikt Hanak (Bezirk Esslingen) und Lena Dignus (Bezirk Tübingen). Erstmalig für die Ordination zum Diakon empfohlen wurden Martin Chmel (Altdorf bei Nürnberg) und Tobias Zucker (Kinder- und Jugendwerk Süd).

Mit Ende der Probezeit wurden Wolfgang Allgaier (Bezirk Schwabach/Weißenburg i. Bay.) und Marie Gebhardt (Bezirk Nürnberg-JesusCentrum) als Lokalpastor und als Lokalpastorin aufgenommen. Als Lokalpastoren auf Probe wurden Lorenz Härer (Bezirk Böblingen/Sindelfingen) und Sabbath Mavula (Student der Theologischen Hochschule Reutlingen) begrüßt sowie Nadine Skarke (Bezirk Nürtingen-Radiwangen) als Diakonin auf Probe.

Aufgehoben in Gott – Abendmahls- und Gedächtnisgottesdienst

Während sich die Innenstadt in Bruchsal für das Eröffnungsspiel der Fußball-EM rüstete, feierte die Konferenzgemeinde in der katholischen Stadtkirche das Abendmahl und die Gedächtnisfeier. Im Mittelpunkt stand das Erinnern an die Personen, die aus der Gemeinschaft der Süddeutschen Jährlichen Konferenz im zurückliegenden Konferenzjahr verstorben waren. Die Pastorinnen Ingeborg Dorn und Ute Duppel-Martin gestalteten einen dichten und intensiven Abend. Dorn rückte in ihrem Impuls den Dank in den Mittelpunkt für das Leben der Verstorbenen, für deren Individualität, für ihren Dienst in der Kirche, für ihre Ermutigung, ihr Vorausdenken und Vorangehen. »Für sie alle hat Gott Wohnungen vorbereitet«, sagte die ehemalige Krankenhausseelsorgerin in ihrer Ansprache. Im Glauben könnten die Hinterbliebenen Trost finden, denn ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde seien nun aufgehoben in Gott. »Das Ganze, das Vollkommene wird erst erfahrbar und sichtbar werden, wenn wir unsere Wohnung bei Gott beziehen«, erklärte Dorn.

Dorothea Lorenz, Superintendentin für den Distrikt Stuttgart, und der für den Distrikt Reutlingen zuständige Superintendent Tobias Beißwenger erinnerten an die Verstorbenen des vergangenen Konferenzjahres: die Pastorinnen Bettina Gfell und Christine Erb-Kanzleiter sowie die Pastoren Ludwig Rott, Kurt Scherer, Herbert Link, Herbert Seeger, Erich Heß und Gerhard Weidhaas. Außerdem gedachten sie der Gemeindehelferin Hanna Schütz, die Pastorenfrauen Henriette Lange und Ruth Straub, sowie dem ehemaligen Konferenzmitglied Hildegard Riegel, stellvertretend für die verstorbenen Laien.

Christof Voigt gestaltet die Feier an der Orgel mit unterschiedlichen Instrumentalstücken vom Jazz-Evergreen »Take five« bis zu Bachs »Air« aus der Orchestersuite D-Dur und Eric Claptons »Tears in Heaven«. Mit der Erfahrung von Gottes Nähe und Zuspruch in der Mahlfeier sowie dem gemeinsam gesungen »We shall overcome some day« verließen die Gottesdienstbesucher die Stadtkirche. Beim Stehempfang vor der Kirche konnten sie noch miteinander ins Gespräch kommen.

 

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Internetauftritt der Süddeutschen Jährlichen Konferenz

Hobbywinzer wird Superintendent

Do., 06/13/2024 - 18:46

Bei der in Bruchsal tagenden Süddeutschen Jährlichen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) berief Bischof Harald Rückert am heutigen Donnerstag, 13. Juni, einen neuen Superintendenten. Matthias Kapp, zurzeit Pastor im württembergischen Marbach am Neckar, wird sein neues Amt als Superintendent im kommenden Jahr antreten.

Ein Hirte für die Hirten

»Ich bin jetzt seit dreißig Jahren Pastor mit Leib und Seele«, begann Matthias Kapp seine kurze Rede an die Mitglieder der Süddeutschen Jährlichen Konferenz. Pastor bedeute übersetzt »Hirte sein«. »Das kann ich«, so der frisch zum Superintendenten in spe Berufene. Diese Aufgabe sehe er auch in seinem neuen Amt angesagt. Die Kirchenordnung bringe in der Beschreibung des Superintendentenamts diese Aufgabe auch auf den Punkt: »Den pastoralen Mitgliedern und ihren Familien Unterstützung und Fürsorge angedeihen (zu) lassen«. Kapp schlussfolgert daraus: »Der Superintendent ist also ein ›Hirte für die Hirten‹.«

Jungschar, Zivildienst, Pastor – Berufung auf dem Weg

Der 58-jährige Ehemann und Familienvater zweier erwachsener Kinder ist in Tübingen geboren und aufgewachsen. Von Kind an sei er »in die EmK hineingewachsen« und habe aktiv mitgearbeitet. Als Jungscharleiter lernte er, was es heißt, Leitungsaufgaben und Verantwortung wahrzunehmen. In Chören, Posaunenchören und Bläserkreisen entfaltete er seine musikalischen Fähigkeiten.

Sein Weg zum Pastor begann während der Zivildienstzeit. Damals sei ihm der Ruf in den pastoralen Dienst bewusst geworden. Das Kolleg für biblische Sprachen in Stuttgart, ein Praktikumsjahr in der dreißig Kilometer nordöstlich von Stuttgart gelegenen EmK-Gemeinde des Bezirks Backnang und das Theologiestudium in Tübingen und Reutlingen bildeten die Grundlage für den sich dann anschließenden Gemeindedienst. Dieser begann 1994 als Pastor auf Probe in Mössingen, am Fuß der Schwäbischen Alb. Nach der Ordination war er von 1997 an neun Jahre als Pastor in der Zionsgemeinde in der Stuttgarter Weststadt. Von 2006 war er noch einmal, jetzt als leitender Pastor, in Mössingen, bevor er 2017 in die zwanzig Kilometer nördlich von Stuttgart gelegene Schiller-Stadt Marbach am Neckar wechselte. Seither ist er dort leitender Pastor der evangelisch-methodistischen Erlöserkirche.

Leiten durch Lieben

Auf die Frage, was er aus seiner umfangreichen Erfahrung als Gemeindepastor in den neuen Dienst als Superintendent mitnehme, antwortet Kapp ganz spontan: »Wertschätzung!« Die Wertschätzung der Ehrenamtlichen in der Gemeinde sei ihm zunehmend wichtig geworden. »Das hilft den Hauptamtlichen genauso, dass sie gesehen werden und dass sie in ihren Stärken wahrgenommen werden«, ist Kapp von der Übertragbarkeit dieser anerkennenden Grundhaltung in seine neue Aufgabe überzeugt. Dazu gehöre auch, viel Freiraum zu ermöglichen. Es gehe darum, »Menschen ihre Stärken ausleben zu lassen und nicht so viele Vorgaben zu machen«. Auf diese Weise könne etwas in Bewegung kommen.

Dazu passt auch sein Motto »Leiten durch Lieben«. Das habe er bei einer Predigtvorbereitung über das Schlusskapitel des Johannes-Evangeliums entdeckt. Dort fragt Jesus den zuvor gescheiterten Petrus eindringlich und mehrfach »Hast du mich lieb?«. Kapp leitet daraus den von Jesus kommenden Impuls ab, dass Leitung in der Gemeinde nur aus Liebe heraus gelingen könne. »Es geht nicht anders, als dass man aus dieser Liebe heraus agiert und als Hirte tätig ist«, sagt er dazu. Dazu gehörten außerdem Einfühlsamkeit, Aufmerksamkeit, Überzeugen und die Menschen auf einen Weg mitzunehmen. Obwohl das alles sehr harmonisch klinge, sei ihm bewusst, dass die neue Leitungsaufgabe seinerseits auch Klarheit zur Wegweisung brauche. Er werde alles daransetzen, sein Motto »Leiten durch Liebe« in guter Weise mit der Klarheit von Wegweisung zu verbinden und durchzuhalten.

Ein Strahlen, ein Glanz soll wieder sichtbar werden

Deshalb sei Leitung vor allem eine Kommunikationsaufgabe. Bei der Erarbeitung gemeinsamer Ziele habe er gute Erfahrungen mit Gemeindekonferenzen und Vorstandsklausuren gemacht. »Das oft mühsame Geschäft, eine Gemeinde gemeinsam zu organisieren, wird dann leichter, wenn eine Sehnsucht verbindet und Aufbruch und Erneuerung spürbar sind«, beschreibt Kapp gelingende Leitungsarbeit in der Gemeinde.

Den gegenwärtigen Veränderungsprozess der Süddeutschen Jährlichen Konferenz sieht Kapp vom Grundsatz her positiv. In seiner neuen Leitungsfunktion wird er an der Umsetzung federführend mitwirken müssen. Bei allen damit verbundenen Herausforderungen, sagt er spontan: »Vom Kern her bin ich optimistisch!« Es sei grandios wie viele Menschen sich mit all ihrer Kompetenz eingebracht haben. Deshalb sei er sehr optimistisch, dass auf dieser Basis gemeinsamen Planens und Handelns etwas Neues entstehen könne. Er wünscht sich dabei, »dass die Menschen, die jetzt in der EmK sind, diese Kirche herzlich und gut leben, dass wirklich ein Strahlen, ein Glanz sichtbar wird, der unsere Kirche und unsere Gemeinden kennzeichnet«. Dieser Glanz sei an vielen Stellen schon da. »Wenn wir erkennen, was wir für eine Botschaft haben, kann der Glanz Raum gewinnen, und das wird uns guttun«, sagt der Optimist Kapp.

Ein Hobby mit Selbstberatungspotential

Fast nebenbei, als diene es nur der Vollständigkeit, erwähnt Kapp in den ersten Zeilen seines Lebenslaufs sein Hobby als Besitzer eines kleinen Weinbergs in Tübingen. Es könnte sein, dass dieses Hobby für den Superintendenten in seiner neuen Aufgabe wohl selbst zu einem Gleichnis werden kann. In biblischen Geschichten und den Gleichnissen Jesu ist immer wieder von Weinbergen die Rede. Vom Winzer ist regelmäßige Pflege gefordert, Zuwendung und treuer Einsatz. Aber auch von klaren Schnitten und nötigen Eingriffen zur Verbesserung des Ertrags erzählen die biblischen »Fachberichte«. So dürfte das Winzerhobby eine nicht geplante und doch hilfreiche Vor-Ausbildung und im weiteren Dienst eine fortlaufende Begleitung für die Aufgabe als Superintendent sein. Kapps Brüder und Schwestern im Gemeindedienst sollten »ihrem neuen Chef« wünschen, dass er weiterhin Zeit für sein Hobby mit lehrreichem Selbstberatungspotential findet.

 

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Internetauftritt des Bezirks Marbach

Einander die Geschichten mit Gott erzählen

Do., 06/13/2024 - 08:53

Vom 12. bis zum 15. Juni tagt die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Süddeutschland in Bruchsal. Der Auftakt der unter dem Motto »Wir sehen uns!« stattfindenden Tagung war am gestrigen Mittwoch, 12. Juni, mit einem Gottesdienst in der katholischen Stadtkirche.

Sehen und gesehen werden

»Auf dem Weg des Glaubens sind wir nicht allein«, sagte Stefan Kettner in seiner Predigt in der gut gefüllten römisch-katholischen Stadtkirche im Zentrum von Bruchsal zum Auftakt der Konferenztagung. In Anlehnung an das Konferenzmotto legte der für den Distrikt Heidelberg zuständige Superintendent die Geschichte der Emmausjünger (Lukasevangelium Kapitel 24, Verse 13 bis 39) aus: »Wir sehen uns – und wir werden gesehen«, war Kettners kurze Zusammenfassung der Begegnung zweier Jesusjünger mit dem auferstandenen Jesus, den sie zunächst gar nicht erkannt hatten.

Kettner erzählte dazu eine Begebenheit aus der Corona-Pandemie, einer Zeit, die ihn beruflich stark belastet hatte. Er hatte einen Spaziergang durch einen Weinberg gemacht, um endlich wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Bei seiner Rückkehr habe plötzlich ein Auto neben ihm angehalten. Kettner ging auf das haltende Auto zu und sah den Fahrer fragend an. »Guten Abend«, sagte dieser, erzählt der Prediger weiter, »bitte verzeihen Sie, dass ich Sie anspreche. Aber ich habe gerade den Eindruck, dass ich das tun muss. Ich möchte dir sagen: Jesus liebt dich! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.« Für einen Moment sei er sprachlos am Straßenrand gestanden, fuhr Kettner fort. »Mein Herz brannte. In dem Mann war mir Christus begegnet – genau so, wie ich es in dem Moment brauchte.«

»So wollen wir Kirche sein!«

Wie die Emmausjünger seien wir als einzelne und als Gemeinden unterwegs auf dem Weg des Glaubens und auf dem Lebensweg, erläuterte Kettner. »Wir begegnen uns auf diesem Weg, und in uns und darüber hinaus begegnet uns dabei Gott.« Im Konjunktiv setzte Kettner die Predigt fort: »Es wäre schön, wenn wir uns von unsren Begegnungen mit Gott erzählen, uns in die Begegnungen selbst mit einbringen und das teilen, was uns beschäftigt.« So werde etwas sichtbar von Gottes Gegenwart und es werde etwas spürbar von Gottes Liebe.

Diese Aussage beließ der Prediger nicht im Konjunktiv. Er forderte die rund fünfhundert Gottesdienstbesucher auf, aus den Bankreihen der Kirche herauszutreten und sich zu zweit »auf den Weg zu machen«. Auf dieser kurzen Wegstrecke sollten sie sich kurz über das austauschen, was sie am Auftakt der Konferenz bewegt oder was für Sorgen, Hoffnungen und Erwartungen sie mit sich herumtragen. »So wollen wir Kirche sein!«, sagte Kettner zum Schluss dieser praktischen Übung. »Wir sind wie die Emmausjünger unterwegs und erzählen uns Geschichten.«

Grüße aus Bruchsal

Im Eröffnungsgottesdienst überbrachten Vertreter der Stadt und der Ökumene ihre Grüße an die Konferenzgemeinde. Domkapitular Heinz Detlef Stäps von der römisch-katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart zeigte sich »fest davon überzeugt, dass die geschwisterliche Ökumene keine Zusatzaufgabe ist, sondern der Weg, um gemeinsam in die Zukunft zu gehen«.

Für die Bruchsaler Arbeitsgemeinschaft Christlicher Gemeinden sprach Achim Schowalter. Der landeskirchliche Pfarrer hob besonders die Praxis in evangelisch-methodistischen Gottesdiensten hervor, in der sogenannten »Zeit der Gemeinschaft« einander Anteil zu  geben und füreinander zu beten. Ihn beeindrucke, wie die Evangelisch-methodistische Kirche Tradition und Offenheit miteinander verbinde.

Cornelia Petzold-Schick, die Bruchsaler Oberbürgermeisterin, verwies auf das Bibelwort »Suchet der Stadt Bestes« (Jeremia Kapitel 29, Vers 7). Sie bat die Konferenzgemeinde darum, die Augen offenzuhalten für die Anliegen der Gesellschaft. »Wir brauchen das soziale Engagement, das von den Kirchen ausgeht.« Dass die Konferenz nach 2009 erneut in Bruchsal tage, wertete sie als gutes Zeichen für die Stadt und das Miteinander der Kirchen.

Harald Rückert, der für Deutschland und damit auch für die Süddeutsche Jährliche Konferenz zuständige Bischof der EmK, erwiderte die Grußworte. Ökumene sei mehr, als sich freundlich anzusehen, nämlich »miteinander zu arbeiten, weil es die Botschaft des Evangeliums wert ist«. Es sei wichtig, als Christen für Menschenwürde, für Schwache und Benachteiligte einzustehen. »Dabei«, so der Bischof weiter, »haben wir nicht nur unsere eigenen Angelegenheiten im Blick, sondern auch was uns umgibt. Wir wollen gemeinsam in dieser Zeit ein Zeugnis sein.«

 

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Selbstvergessen für andere da sein

Di., 06/11/2024 - 05:43

Vom 6. bis 9. Juni tagte die Ostdeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) für einen großen Teil Ostdeutschlands. Die Tagung in Aue endete mit Gottesdienst und Begegnungstag für die evangelisch-methodistischen Gemeinden im Erzgebirge.

Kraft für jeden Tag – aber nicht auf Vorrat

»Sorgt euch nicht! Atmet auf – lebt im Heute!«, rief Harald Rückert der großen Konferenzgemeinde in seiner Predigt zu. Der für Deutschland zuständige EmK-Bischof erinnerte an Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium (Kapitel 6, Verse 25 bis 34), in denen Jesus einlädt, sich von den Sorgen des Alltags nicht entmutigen zu lassen. Rückert schlug eine Brücke zu den heutigen Sorgen und zu den Sorgen, die bei den Menschen und Gemeinden in der Ostdeutschen Konferenz vorhanden sind. »Die Sorge gehört zu unserem Leben dazu, notwendigerweise.« Jeder versuche, sich selbst zu erhalten und abzusichern. Menschen begnügten sich nicht mit dem, was sie haben, sondern wollten mehr. Sie versuchten, die Zukunft zu planen und sie damit in den Griff zu bekommen. Das habe, zugegebenermaßen viel Fortschritt und Entwicklung gebracht.

Gegen Entwicklung, gegen Fürsorge oder Vorsorge sei nichts einzuwenden. Dass sich also die Mitglieder der Jährlichen Konferenz Gedanken darüber machten, wie die künftige Gestalt der Kirche aussehen solle, sei genau ihre Aufgabe. »Sorgt nicht!« sei daher kein Wort gegen Fürsorge und Vorsorge, sondern vielmehr eine Aussage darüber, in welcher Art und Weise Menschen ihre Zukunft zu bewältigen suchen.

Der Auslöser für Sorgen jeder Art sei, dass der Mensch heute schon sein Morgen fest im Griff haben wolle. So beschäftigten sich die Menschen mit den Sorgen von morgen. Das nehme ihnen den Atem. Denn, so der Bischof, »die Sorgen von heute und morgen zusammen sind nicht zu tragen«. Deshalb sei es wichtig, im Heute zu leben, wie es Jesus betone. »Nehmt heute die Kraft in Anspruch, die ihr für heute braucht, und ihr werdet sie bekommen; nicht auf Vorrat für morgen und übermorgen, aber für heute.« So könne heute bewältigt werden, was heute nötig sei, und morgen könne getan werden, was morgen dran sei, so Rückert. Deshalb forderte er die Konferenzgemeinde dazu auf, sich locken zu lassen, »das Evangelium in seiner wunderschönen Fülle und seiner unwiderstehlich einladenden Kraft verschwenderisch mit eurer Umgebung zu teilen«. Dazu gehöre »Mut, selbstvergessen für andere da zu sein«. Wer so denke und handle, komme nicht zu kurz. »Ihr habt einen großzügigen himmlischen Vater, der für euch sorgt; überlasst euch ganz ihm.«

Kooperationsräume zur Bewältigung finanzieller und personeller Engpässe

Bei der Konferenztagung in Aue fassten die Mitglieder der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz weitreichende Beschlüsse. Einer wurde bei der Verlesung der Dienstzuweisungen durch den Bischof deutlich. Einige der Bezirke sind jetzt in sogenannten »Kooperationsräumen« zusammengefasst. Auf diese Weise solle die Kirche vor Ort trotz geringerer finanzieller und personeller Möglichkeiten besser erlebbar werden. Mittels durchlässigerer Bezirksgrenzen könne so die gemeinsame Arbeit gestärkt werden. So würden Bezirke und Gemeinden nicht mehr nur nebeneinander existieren, sondern besser kooperieren. Diese strukturelle Veränderung brachten die Konferenzmitglieder auf Anregung der beiden Superintendenten Werner Philipp und Mitja Fritsch auf den Weg.

Gespräche mit der Bethanien Diakonissen-Stiftung über Zukunft von »Schwarzenshof«

Sehr intensiv hatten die Konferenzmitglieder die Zukunft der Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenshof diskutiert. Mit großer Mehrheit fiel der Beschluss, Verhandlungen mit der Bethanien-Diakonissen-Stiftung zu führen, um möglichst das gesamte Anwesen zum 1. Januar kommenden Jahres an die Stiftung zu übergeben. Dem schmerzlichen Beschluss war ein zwei Jahre währender Prozess über die Zukunft der Schwarzenshofer Einrichtung vorausgegangen. Die gründliche Untersuchung des Geschäftsbetriebs sowie die Schätzung des Immobilienwerts führte zu der schmerzlichen Erkenntnis, dass »Schwarzenshof« nicht dauerhaft mit Subventionen aus Mitteln der Konferenz weiterbetrieben werden kann. Bemühungen, einen Käufer auf dem freien Markt zu finden, waren ebenfalls erfolglos geblieben, sodass eine Übernahme durch die Bethanien-Diakonissen-Stiftung als naheliegendste Lösung in Betracht kam.

Mit der in Frankfurt am Main ansässigen Stiftung gibt es bereits an verschiedenen Orten im Gebiet der Ostdeutschen Konferenz durchgeführte Projekte. So übernahm die Stiftung die vormalige Begegnungsstätte im erzgebirgischen Scheibenberg und entwickelte dort den Bethanien-Campus mit Senioren-Residenz und Wohngemeinschaften für insgesamt bis zu acht Mütter, der Ende dieses Jahres seiner Bestimmung übergeben wird. In Rudolstadt, ganz in der Nähe von Schwarzenshof, gibt es schon seit vier Jahren mit der Seniorenwohnanlage Bethanien-Residenz im Rudolspark eine methodistische Altenheimarbeit mit dreißig barrierefreien Wohnungen. So verbinden die Mitglieder der Konferenz mit einer Übergabe von Schwarzenshof an die Stiftung die Hoffnung, dass Schwarzenshof in methodistischer Hand bleibt und das Projekt »Kirche in anderer Gestalt« in diakonischer Trägerschaft weitergeführt werden kann.

Kirchlicher Haushalt und der »biblische Zehnte«

Wie in Zeiten knapper werdender Kassen der kirchliche Haushalt für die kommenden Jahre ausgeglichen gestaltet werden könne, war ebenfalls Thema der Plenumssitzungen während der Konferenztagung. Ausführlich ging es dabei um das biblische Prinzip des »Zehnten«. Die Konferenzmitglieder beschlossen, »sich das biblische Prinzip des ›Zehnten‹« zu eigen zu machen und »nach diesem biblischen Prinzip zu leben und mit Gott zu ›rechnen‹«. Um dieses Thema in der Konferenz und für die Gemeinden voranzubringen, werden Gremien Inhalte und Vorlagen erarbeiten.

Die Beratungen über die finanzielle Situation der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz zeigten deutlich, dass die Finanzen in den kommenden Jahren weiterhin ein zentrales Thema sein werden. Dazu beschlossen die Konferenzmitglieder nahezu einstimmig, dass »eine klare Perspektive, wie wir als Kirche mit knappen Ressourcen arbeiten wollen« zu entwickeln ist. Dazu müssten Finanzen, Immobilien, Struktur und Personal umfassend in den Blick genommen werden. Das Thema dürfe dabei allerdings nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Es sei auch eine theologische Auseinandersetzung nötig. Die beiden Superintendenten der Konferenz wurden beauftragt, diesen Prozess zu starten. Bei der Konferenztagung im nächsten Jahr sollen Ergebnisse vorgelegt werden, wie der Prozess gestaltet werden kann.

Abschottung hat auf Dauer keinen Bestand

Mit großer Mehrheit wurde ein Wort an die Gemeinden anlässlich der anstehenden Wahlen im September für die Landtage von Brandenburg, Sachsen und Thüringen verabschiedet. »Angesichts der großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen ist es unverzichtbar miteinander im Gespräch zu sein«, heißt es darin mit Verweis auf das Jesuswort, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein (Matthäusevangelium Kapitel 5, Verse 13-16). Im Blick auf Skepsis und Kritik am demokratischen System betont das Wort an die Gemeinden: »Hass gegenüber Menschen, Erniedrigung und persönliche Demontage von Verantwortungsträgern sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar.« Angesichts vieler Herausforderungen sei Abgrenzung keine Lösung. »Aus der DDR-Geschichte wissen wir, dass Abschottung, ob nach innen oder außen, auf Dauer keinen Bestand hat. Dass Mauern fallen, ist eine heilsgeschichtliche Erfahrung.«

Mit großer Sorge ist vom »Wiedererstarken längst überwunden geglaubter rassistischer Gedanken und Handlungsmuster in neuen Ausführungen« die Rede. Dabei sehr erschreckend, »dass frühere politische Denkmuster des Nationalsozialismus oder des DDR-Regimes immer mehr Verbreitung finden«. Im Mittelpunkt von Wahlentscheidungen müsse »die unantastbare Würde des Menschen« stehen. »Sie ist nicht nur nach unserem Grundgesetz oberste Richtschnur staatlichen Handelns, sondern auch Ausdruck des christlichen Glaubens, der den Menschen als Ebenbild Gottes versteht.« Deshalb, so heißt es weiter, »sind für uns Christen die AfD und weitere rechtsnationale Parteien nicht wählbar«, weil sie mit ihren Haltungen die Menschenwürde angriffen und »deshalb mit dem christlichen Glauben unvereinbar« seien.

Gleichzeitig lädt »das Wort« zum »ehrliche(n) Gespräch miteinander« ein. Kritik an der Regierung oder der Opposition würden dazugehören. Es brauche aber auch »Demut und Geduld angesichts der komplizierten Herausforderungen unserer Zeit«. Nicht zuletzt gehöre dazu das Gebet, »auf dass wir in Frieden leben können – und unsere Mitmenschen auch«.

 

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Change-Prozess und Finanzen im Fokus

Mo., 06/10/2024 - 13:55

Die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Süddeutschland, tagt vom 12. bis zum 15. Juni in Bruchsal. Der Konferenzgemeindetag zum Abschluss findet am Sonntag, 16. Juni, in Heilbronn statt. Die Tagung steht unter dem Motto »Wir sehen uns!«

»Change-Prozess« und Finanzen

»Begegnung soll im Zentrum unserer gesamten Arbeit stehen«, erklärt Stefan Kettner die Wahl dieses Mottos. Es gehe um die Begegnung mit Gott, mit den Mitmenschen und mit sich selbst. Im Thema »Wir sehen uns« spiegele sich das wider, so der für den Distrikt Heidelberg zuständige Superintendent: »Wir sehen uns in der Gegenwart Gottes. Wir werden gesehen, wir sehen einander und begegnen uns – und in Gott und im anderen begegne ich auch mir selbst.«

Auf der Tagungsordnung steht vor allem der sogenannte »Change-Prozess«, der für die Süddeutsche Konferenz flächendeckend große Veränderungen mit sich bringt. Jetzt geht es darum, die im vergangenen Jahr gefassten Beschlüsse zu überprüfen und umzusetzen. Die »Landkarte der zukünftigen größeren Bezirkseinheiten« soll auf der Tagung präsentiert und beschlossen werden. Damit verbindet sich auch ein Antrag, künftig nur noch in zwei Distrikten zu arbeiten, anstelle der bisherigen vier. Im Gespräch sind ein Ost und ein West-Distrikt, erklärt Kettner.

Des Weiteren wird sich die Konferenz mit der finanziellen Situation befassen. Im zurückliegenden Jahr gab es ein Defizit von etwa 800 000 Euro im Haushalt. Kettner geht davon aus, dass auch in diesem Jahr mit einem ähnlichen Betrag zu rechnen ist. Um dem entgegenzuwirken, stellen die Finanzgremien den Antrag, in Zukunft mit verbindlichen Budgets zu arbeiten. Die Konferenzmitglieder stehen vor der großen Aufgabe, die Arbeit der EmK in Süddeutschland strukturell und finanziell neu zu ordnen.

Darüber hinaus geht es um die Berichte der Fachgruppe Gemeindegründung. Im Bereich der Süddeutschen Konferenz gibt es etliche solcher Projekte, in denen neue Formen von Gemeinden begleitet und neu angestoßen werden. Aus finanzieller Sicht steht die Frage im Raum, wie viele solcher Projekte sich die EmK in Süddeutschland noch leisten kann, gibt Kettner zu bedenken. Eine Diskussion werde auch rund um das Thema »Zentrale Dienste« erwartet. Dabei geht es um die Frage, ob die Arbeit der verschiedenen Werke unter diesem Begriff zusammengeführt werden soll.

Erlebnisreicher Konferenzsonntag in Heilbronn

Am Sonntag, 16. Juni, findet zum Abschluss der Tagung der Konferenzgemeindetag in Heilbronn statt. In einem Veranstaltungscenter am Rande der Stadt wird ein erlebnisreiches Programm für alle Altersgruppen angeboten. Im Gottesdienst am Vormittag werden von Bischof Harald Rückert Pastoren und Pastorinnen sowie erstmalig auch Diakone ordiniert und ein Missionarsehepaar ausgesandt. Dieser Gottesdienst wird via Internet live übertragen und vor Ort in verschiedene Fremdsprachen übersetzt, beispielsweise in Englisch, Farsi und Vietnamesisch. Parallel dazu gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche.

Eine »Erlebnis-Mittagspause« bietet viele Möglichkeiten zur Verpflegung, zu Begegnung und zum Besuch der ausstellenden Werke und Arbeitsbereiche. Das Nachmittagsprogramm bietet für Erwachsene die Beschäftigung mit der Frage wie »die Kirche« ihre Hemmschwellen überwindet und Menschen begegnet, ohne aufdringlich zu sein. Für Kinder und deren Eltern gibt es einen »Domino-Day für alle Generationen«. Es wird ein »großer Showdown« versprochen, bei dem alle Steine fallen sollen.

 

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Dienstzuweisungen OJK 2024

So., 06/09/2024 - 15:30

(x) Zahlen in Klammern = Anzahl der Dienstzuweisungsjahre
* unter Aufsicht des zuständigen Superintendenten

Distrikt Dresden

Superintendent Mitja Fritsch (2)

  • Annaberg-Buchholz: Marcel Tappert (2)
  • Aue: Sven Tiesler (5), Petra Iffland (5, Gemeindereferentin)
  • Bockau/Albernau: zu besetzen, Heidrun Hertig (6)
  • Chemnitz-Friedenskirche: zu besetzen, Aufsicht: Gerhard Förster
  • Crottendorf: Bernt Förster (7), Dorothea Föllner (2, Lokalpastorin)
  • Dittersdorf-Geyer: Tobias Buschbeck (8, Lokalpastor*), Michael Wetzel (4, Laienprediger mit Dienstzuweisung*)
  • Dresden-Emmauskirche: Thomas Härtel (6)
  • Dresden-Ost: Marie-Theres Ringeis (4)
  • Dresden-Immanuelkirche: Philipp Weismann (12, Lokalpastor*)
  • Eibenstock: Heidrun Hertig (8)
  • Grünhain: Stefan Gerisch (6)
  • Königswalde: Claudia Küchler (9, Lokalpastorin*), Sandra Mauersberger (4, Gemeindepädagogin*)
  • Lauter: Andreas Hertig (6)
  • Lößnitz: Michael Kropff (3), David Melle (2, Gemeindepädagoge)
  • Mittelsachsen: Christine Meyer-Seifert (5), Christiane Mehlhorn (3, Pastorin auf Probe)
  • Oberlausitz: Olf Tunger (4), Christiane Mehlhorn (6, Pastorin auf Probe)
  • Raschau: Ute Möller (7, Lokalpastorin*)
  • Schönheide/Stützengrün: Gerhard Künzel (3, Lokalpastor*)
  • Schwarzenberg: Friedbert Fröhlich (3), Dorothea Föllner (2, Lokalpastorin)
  • Sehmatal: Sebastian Mann (7), Diana Wolf (6, Pastorin auf Probe)
  • Zschopau-Marienberg: Jörg Herrmann (5)
  • Zwönitztal: Michael Kropff (3), Pedro Freundel (6, Lokalpastor)

Einen Kooperationsraum bilden die Bezirke

  • Schneeberg: Katrin Schneidenbach (1)
  • Zschorlau: Lutz Rochlitzer (1, Lokalpastor)
Distrikt Zwickau

Superintendent Werner Philipp (6)

  • Auerbach: York Schön (2)
  • Ellefeld: zu besetzen, Aufsicht: Friedemann Trommer, Viola Renger (3, Gemeindepädagogin)
  • Erfurt: Franziska Demmler (9)
  • Falkenstein: zu besetzen, Aufsicht: Friedemann Trommer, Viola Renger (3, Gemeindepädagogin)
  • Halle/Dessau: Kathryn Harris Weishaupt (6)
  • Jena: Christin Eibisch (2), Matthias Zieboll (2)
  • Plauen: zu besetzen, Aufsicht: Hendrik Walz
  • Rodewisch: York Schön (2)
  • Thüringen Südost: Matthias Zieboll (6), Holger Belke (2, Lokalpastor)
  • Thüringer Vogtland: Hendrik Walz (6)
  • Zeitz/Gera: Jörg Recknagel (9)

Kooperationsräume bilden die Bezirke

  • Leipzig-Bethesdakirche: Thomas Roscher (1)
  • Leipzig- Kreuzkirche: Katrin Roscher (1, Lokalpastorin*)
  • Kirchberg/Wilkau Haßlau: Stephanie Hallmann (1)
  • Zwickau-Planitz: Carsten Hallmann (1, Lokalpastor*)
  • Netzschkau: Norbert Lötzsch (1)
  • Reichenbach. Treuen: Mandy Merkel (1, Gemeindepädagogin)
  • Reinsdorf,Mülsen,Crossen: Christian Posdzich (1)
  • Werdau: Kathrin Posdzich (1)
  • Zwickau-Friedenskirche: Mariana Otto (1, Gemeindepädagogin), Viola Renger (1, Gemeindepädagogin)
In besonderen Diensten

Im Bereich der Jährlichen Konferenz, Zentralkonferenz und deren Einrichtungen

  • Schwarzenshof – Kirche in anderer Gestalt: Christin Eibisch (2)
  • Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau: Seelsorgerin Kathryn Harris Weishaupt (6)
  • Diakonisches Altenhilfezentrum Rudolstadt: Seelsorger Matthias Zieboll (6)
  • Come back e.V. Zittau: Pastor Olf Tunger (4)
  • Beauftragter des Bischofs - Begleitung ZK-Prozess: Christhard Rüdiger (2)
  • Pastor im Interimsdienst: Christhard Rüdiger (2)
  • Senderbeauftragter der Evangelischen Freikirchen beim MDR: Stephan Ringeis (6)
  • Beauftragter für Öffentlichkeits- und Rundfunkarbeit: Stephan Ringeis (6)
  • INSPIRE Chemnitz in Kooperation mit der Methodist Church in Britain: Barry Sloan (2)
Pastorinnen und Pastoren im Ruhestand

Lutz Brückner, Friedmar Dietrich, Kerstin Dietrich, Gottfried Fischer, Gerhard Förster, Thomas Fritzsch, Christoph Georgi, Andreas Günther, Thomas Günther, Helmut Halfter, Ludwig Herrmann, Harald Hunger, Birgit Klement, Johannes König, Reiner Kohlhammer, Klaus Leibe, Stefan Lenk, Horst Martin, Christoph Martin, Christian Meischner, Reinhard Melzer, Matthias Meyer, Klaus Morgenroth, Jörg-Eckbert Neels, Andrea Petzold, Siegfried Rex, Sebastian Ringeis, Thomas Röder, Wolfgang Ruhnow, Volker Schädlich, Diethelm Schimpf, Joachim Schmiedel, Gotthard Schreier, Karl-Friedrich Siebert, Horst Sterzel, Dieter Straka, Klaus Straka, Friedemann Trommer, Herbert Uhlmann, Uta Uhlmann, Gerhard Weigelt, Dr. sc. Karl Zehrer

Bewerber und Bewerberinnen für das Predigtamt - Studierende

Studierende an der Theologischen Hochschule Reutlingen

  • Felix Süß
  • Marcel Franke
Hauptamtliche Beauftragungen in der Jährlichen Konferenz
  • Referent im Kinder- und Jugendwerk, Elternzeitvertretung: Jonas Will (1)
  • Gemeindepädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendwerk, Gemeindepädagoge: David Melle (9)
  • Gemeindepädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendwerk, Gemeindepädagogin: Mariana Otto (2)
  • Gemeindepädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendwerk, Gemeindepädagogin: Katharina Schmiedel (1)
Nebenamtliche Beauftragungen in der Jährlichen Konferenz
  • Konferenzbeauftragte für kirchlichen Unterricht: Katrin Roscher (14)
  • Beauftragt mit der Leitung des Kinderchores der EmK: Katrin Roscher (5)
  • Gemeindepädagogische Arbeit in Dresden: Philipp Weismann (12)
  • Gemeindepädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendwerk: Philipp Weismann (10)
  • Gemeindepädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendwerk: Mandy Merkel (9)
  • Beauftragt mit der Leitung des Kinderchores der EmK: Lutz Brückner (30)
  • Konferenzbeauftragter für Junge Erwachsene: Michael Beier (5)
  • Konferenzbeauftragter für Erwachsenenbildung: Thomas Roscher (18)
  • Konferenzbeauftragte für die Arbeit mit Älteren Generationen: Andrea Petzold (2)
  • Konferenzbeauftragter für Evangelisation: Andreas Hertig (20)
  • Regionalleiter Gemeinschaftsbund: Andreas Hertig (4)
  • Konferenzsekretärin für Mission und internationale kirchliche Zusammenarbeit: Diana Wolff (1)
  • Konferenzbeauftragter für Kirchenmusik: Jörg Herrmann (16)
  • Suchtbeauftragter: Torsten-Michael Ufer (10)
Nebenamtliche Beauftragungen im Bereich der Zentralkonferenz
  • Kirchenmusik und Gesangbuch: Jörg Herrmann (20)
  • Beauftragter für Gottesdienst und Agende: Thomas Roscher (8)

 

Finanzen, Gewalt, Leitung – wichtige Beratungsthemen

Sa., 06/08/2024 - 08:16

Der zweite Tag der vom 6. bis 9. Juni im sächsischen Aue tagenden Ostdeutschen Jährlichen Konferenz war ausschließlich Konferenzsitzungen vorbehalten. Schwerpunkte waren die Themen Finanzen, Leitung und Gewaltprävention.

Umgang mit Missbrauch und Gewalt als »wichtiges Thema« in der Kirche

Am Freitagvormittag beschäftigten sich die Konferenzmitglieder ausführlich mit dem Thema Gewaltprävention. Mariana Otto, Gemeindepädagogin in Leipzig, Jonas Will, Gemeindepädagoge im Kinder- und Jugendwerk Ost, und David Melle, Gemeindepädagoge in Lößnitz, stellten das Thema vor. Ziel war eine umfassende Sensibilisierung für Missbrauch im kirchlichen Umfeld und verschiedene Formen von Gewalt im Umgang mit anvertrauten Menschen in der Gemeindearbeit. Außerdem wurden Wege aufgezeigt, in welcher Weise Beratung und Unterstützung in Anspruch genommen werden kann oder wie Verdachtsfälle gemeldet werden können.

Im Zusammenhang mit der Information baten die drei im Namen des Kinder- und Jugendwerks der Ostdeutschen Konferenz »um Entschuldigung, für das, was vormals passiert ist und wo es nur unzureichende Aufarbeitung gab« und sicherten zu, »unseren Teil dazu beitragen, Geschehenes aufzuarbeiten und entsprechende Präventionsarbeit zu leisten«.

Leitung und Leiterschaft als Instrument kirchlicher Mission

Die bei der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz 2021 eingesetzte Arbeitsgruppe stellte während der Vormittagssitzung ihre Ergebnisse zu »Leitung und Leiterschaft« vor. Weil Leitung und Leiterschaft »als ein Instrument der Mission der Kirche« gilt, war der Arbeitsauftrag erfolgt. Ein wiederkehrendes Spannungsfeld, so eines der Ergebnisse, sei das Gegenüber von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Im Verhältnis und im Miteinander dieser beiden Gruppen liege »der Schlüssel für den gemeinsamen Weg«. Besondere Bedeutung komme dabei der Kommunikation zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in der Gemeinde und der Kirche zu.

Pastorin Kathrin Posdzich und Steffen Landrock wiesen bei der Information über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe darauf hin, dass sich das Bild der Pastorinnen und Pastoren sowie weiterer hauptamtlicher Mitarbeiter im Gemeindedienst gewandelt habe. Das gelte auch für die Mitwirkung Ehrenamtlicher. Deshalb müssten die verschiedenen Herausforderungen im Leben der Gemeinden identifiziert werden. So könnten Potentiale entdeckt werden und Unterstützungsbedarf identifiziert werden. Nur so könnten die wichtigen Kompetenzen hinsichtlich Leitung und Leiterschaft entwickelt werden.

Die Vorstellung der Ergebnisse förderte auch widersprüchliche Entdeckungen zutage. So gebe es die Situation, dass Menschen Verantwortung abgeben wollten, während gleichzeitig Menschen gesucht würden, die Verantwortung übernehmen sollen. Zu lösen seien solche Widersprüche beispielsweise durch die zeitliche Begrenzung der Mitarbeit in verantwortlichen Funktionen. Damit könne Überlastung vermieden werden, während es durch neue Personen in der Mitverantwortung leichter sei, flexibel und kreativ neue Prozesse in Gang zu setzen. Das Thema wird die Konferenz bei den anstehenden Veränderungen in der kirchlichen Arbeit noch weiter beschäftigen.

Kirchlicher Haushalt und der »biblische Zehnte«

Die Beschäftigung mit den Konferenzfinanzen basierte auf differenzierten Ausführungen durch den Konferenzschatzmeister Jörg Ringeis. Die Leitfrage war, wie in Zeiten knapper werdender Kassen der kirchliche Haushalt in den kommenden Jahren ausgeglichen gestaltet werden könne. In einer ausführlichen Diskussion wurde das biblische Prinzip des »Zehnten« beraten. Die Konferenzmitglieder beschlossen, »sich das biblische Prinzip des ›Zehnten‹« zu eigen zu machen und »nach diesem biblischen Prinzip zu leben und mit Gott zu ›rechnen‹«. Um dieses Thema in der Konferenz und für die Gemeinden voranzubringen, werden Gremien Inhalte und Vorlagen erarbeiten.

Die Beratungen über die finanzielle Situation der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz zeigten deutlich, dass die Finanzen in den kommenden Jahren weiterhin ein zentrales Thema sein werden. Dazu beschlossen die Konferenzmitglieder nahezu einstimmig, dass »eine klare Perspektive, wie wir als Kirche mit knappen Ressourcen arbeiten wollen« zu entwickeln ist. Dazu müssten Finanzen, Immobilien, Struktur und Personal umfassend in den Blick genommen werden. Das Thema dürfe dabei allerdings nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Es sei auch eine theologische Auseinandersetzung nötig. Die beiden Superintendenten der Konferenz wurden beauftragt, diesen Prozess zu starten. Bei der Konferenztagung im nächsten Jahr sollen Ergebnisse vorgelegt werden, wie der Prozess gestaltet werden kann.

 

Weiterführende Links

Internetauftritt der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz

Gottes Nähe aufsaugen

Fr., 06/07/2024 - 06:50

Vom 6. bis 9. Juni tagt die Ostdeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) im Osten Deutschlands. Der Tagungsort ist der Erzgebirgsort Aue in Sachsen.

Gottes Nähe bewirkt keine Allergie, sondern erfüllt mit neuer Kraft

Es war noch nicht viel passiert, da passierte im Eröffnungsgottesdienst der Konferenz schon das erste Malheur. Nach dem Orgelvorspiel kam Unruhe auf, weil niemand zu sehen war. Eigentlich wussten alle, was jetzt hätte zügig folgen müssen: eine nette Begrüßung. Stattdessen kamen endlich zwei Personen angerannt: Petra Iffland, Gemeindereferentin in Aue, und David Melle, Gemeindepädagoge im etwas nördlich von Aue gelegenen Lößnitz, eröffneten ganz außer Puste den Gottesdienst. Um die Zeit aufzuholen, wurde die Gemeinde durch das Lied »Kommt atmet auf, ihr sollt leben« geradezu gejagt, bis es zum Abbruch kam. Erst jetzt kam der Gottesdienst zur Ruhe. Es gehe nicht an, schneller zu singen, um mehr Zeit für Sitzungen zu haben, betonte Michael Kropff, der im gut zehn Kilometer nordöstlich von Aue gelegenen Zwönitz als Pastor den dortigen Gemeindebezirk leitet. Innerhalb weniger Minuten erlebte die Konferenzgemeinde auf diese Weise, was es mit dem Konferenzthema »Aufatmen« auf sich haben könnte.

Harald Rückert, der für Deutschland und damit auch für die Ostdeutsche Jährliche Konferenz zuständige Bischof der EmK, nahm diesen Auftakt in seinem Impuls auf und verband ihn mit seiner jahreszeitlichen gesundheitlichen Einschränkung: Der ihn plagende Heuschnupfen verhindere bei ihm ein entspanntes Aufatmen. Atemlosigkeit sei aber vor allem ein allgemeines Merkmal »unserer Zeit«, aber auch »unserer Kirche«. Vieles, was »eingeatmet« werde, würde nicht zur Ruhe kommen lassen. Das im Konferenzmotto betonte Aufatmen beginne deshalb, so Rückert, mit Ausatmen. Beim dann folgenden Einatmen komme es darauf an, »was wir einatmen«. Rückert vermerkte, »dass wir zu oft Misstrauen, Angst und negative Gefühle einatmen«. Deshalb solle die Konferenztagung eine Zeit sein, »in der wir nicht atemlos durch das Programm jagen, sondern Zeit haben, innezuhalten, um Frische und Leben einzuatmen«. Dazu gehöre es, »sich Zeit zu nehmen, um auf verschiedene Sichtweisen zu achten, Zeit zum Warten, zum Beten, zum Aushalten von Dingen, die wir nicht im Griff haben«. Der Mensch sei atemlos, weil er verlernt habe, auf Gottes Nähe zu achten. Diese Achtsamkeit auf Gott wünschte der Bischof den Konferenzmitgliedern für die Zeit der Tagung. Denn, so Rückert: »Gottes Nähe aufzusaugen, führt zu keiner Allergie, sondern erfüllt mit neuer Kraft.«

Zielbeschreibung für einen Weg in die Zukunft

Mit dem Bericht der beiden Superintendenten startete die Konferenz in ihre erste Plenumssitzung. Mitja Fritsch, Superintendent für den Distrikt Dresden, und der für den Distrikt Zwickau zuständige Superintendent Werner Philipp wagten mit ihrem Bericht sowohl eine Analyse der derzeitigen Situation als auch eine Zielbeschreibung für den Weg in die Zukunft für die Ostdeutsche Konferenz. Statt als Bezirke und Gemeinden nur nebeneinander zu existieren, beschreiben die beiden Superintendenten eine Bewegung hin zu mehr Kooperation. Damit könnten sich die Gemeinden und Bezirke zu einer nicht nur lokalen, sondern regionalen Identität entwickeln.

In Gesprächsrunden an Tischen tauschten sich die Konferenzmitglieder darüber aus, wie der Gedanke einer »Beteiligungskirche« in den Gemeinden umgesetzt und gelebt werden könne. Außerdem ging es um die Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Bezirken in den jeweiligen Regionen gefördert werden könne, und welche konkreten Schritte unternommen werden könnten, um die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen bis hin zu ökumenischen Beziehungen und gesellschaftlichen Partnerschaften zu verbessern. Mitja Fritsch bekräftigte diese Aussprache mit einem »Doppelpunkt«: »Es geht weiter! Der Weg hin zu einer veränderten Struktur erfordert Gespräch und Miteinander.«

Konferenz verabschiedet Wort an die Gemeinden

Nach kurzer Aussprache verabschiedete die Konferenz mit großer Mehrheit ein Wort an die Gemeinden anlässlich der anstehenden Wahlen im September für die Landtage von Brandenburg, Sachsen und Thüringen. »Angesichts der großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen ist es unverzichtbar miteinander im Gespräch zu sein«, heißt es darin mit Verweis auf das Jesuswort Salz der Erde und Licht der Welt zu sein (Matthäusevangelium Kapitel 5, Verse 13-16). Im Blick auf Skepsis und Kritik am demokratischen System betont das Wort an die Gemeinden: »Hass gegenüber Menschen, Erniedrigung und persönliche Demontage von Verantwortungsträgern sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar.« Angesichts vieler Herausforderungen sei Abgrenzung keine Lösung. »Aus der DDR-Geschichte wissen wir, dass Abschottung, ob nach innen oder außen, auf Dauer keinen Bestand hat. Dass Mauern fallen, ist eine heilsgeschichtliche Erfahrung.«

Mit großer Sorge ist vom »Wiedererstarken längst überwunden geglaubter rassistischer Gedanken und Handlungsmuster in neuen Ausführungen« die Rede. Dabei sehr erschreckend, »dass frühere politische Denkmuster des Nationalsozialismus oder des DDR-Regimes immer mehr Verbreitung finden«. Im Mittelpunkt von Wahlentscheidungen müsse »die unantastbare Würde des Menschen« stehen. »Sie ist nicht nur nach unserem Grundgesetz oberste Richtschnur staatlichen Handelns, sondern auch Ausdruck des christlichen Glaubens, der den Menschen als Ebenbild Gottes versteht.« Deshalb, so heißt es weiter, »sind für uns Christen die AfD und weitere rechtsnationale Parteien nicht wählbar«, weil sie mit ihren Haltungen die Menschenwürde angriffen und »deshalb mit dem christlichen Glauben unvereinbar« seien.

Gleichzeitig lädt »das Wort« zum »ehrliche(n) Gespräch miteinander« ein. Kritik an der Regierung oder der Opposition würden dazugehören. Es brauche aber auch »Demut und Geduld angesichts der komplizierten Herausforderungen unserer Zeit«. Nicht zuletzt gehöre dazu das Gebet, »auf dass wir in Frieden leben können – und unsere Mitmenschen auch«.

 

Weiterführende Links
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