Weltgebetstag 2014 - Ein ergreifendes Erlebnis

Weltgebetstag 2014 - Ein ergreifendes Erlebnis

Schon der Informationsabend zum diesjährigen Weltgebetstagsland Ägypten (am 27.Februar 2014) war ein Erlebnis. Wunderschön dekorierte Tische mit blauen Tüchern, die den Nil darstellten, Kakteen auf Sand, Kamele und ein ägyptischer, nach Zimt duftender Begrüßungstee stimmten uns auf das Thema ein. Die schönen Weltgebetstagslieder, gesanglich unterstützt und musikalisch arrangiert von Michael Braaz und einer Gruppe von Jugendlichen aus unserer Gemeinde wechselten ab mit Kurzreferaten über Geschichte, Politik, Glaubens- gemeinschaften, einem „Gespräch am Brunnen“ über die Wasserproblematik im Land und einem Quiz (wussten Sie, dass der Nil - mit Kagera-Nil - mit 6852 km der längste Fluss der Erde ist?).

Danach lernten wir Ägypten auch noch kulinarisch kennen mit einem opulenten Buffet landestypischer Gerichte. Eine Meditation zum  WGT-Bild „Wasserströme in der Wüste“ der Künstlerin Souad Abdelrasoul und ein Segen rundeten den Abend ab.

Unter arabischen Klängen und dem Einzug der Frauen des ökumenischen Teams begann der Gottesdienst (am 7.März 2014). Mit dem arabischen „Salam aleikum“ (Friede sei mit dir) wurden wir begrüßt und grüßten uns untereinander.
Wie unterschiedlich die Lebenssituationen von Frauen in Ägypten auch heute noch sind, beschrieben „ägyptische“ Frauen, die aus ihrem Leben erzählten: vom Stolz über die Kultur und Geschichte, vom Leben auf dem Land, von zunehmender Chancengleichheit und der Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit.
Doch schon bald trat das Thema des diesjährigen Weltgebetstags in den Mittelpunkt „Wasserströme in der Wüste“. Der Bibeltext aus Johannes 4, 4-30 ff. > Jesus und die Samaritanerin am Jakobsbrunnen < wurde auf eindrückliche Weise szenisch dargestellt.
Nach dem gemeinsamen und Text vertiefenden Lied „ Wer von Wasser trinkt, das uns Jesus gibt“ wurde das Gespräch am Brunnen von Frauen aus dem heutigen Ägypten fortgesetzt:
„Ohne Wasser kein Leben. Aus Brunnen oder Quellen kommt das Wasser, das in der Wüste zum Leben gebraucht wird! Ich fand heraus, dass in der hebräischen Sprache der Bibel das Wort für „Brunnen“ und das Wort für „sehen“ dasselbe ist. Das Wasser ist wie ein Spiegel. Nicht nur mich selbst kann ich sehen, sondern wenn ich genauer hinschaue, die ganze Welt. Ich kann Wasserströme in der Wüste sehen. Ich kann Jesus sehen, wie er dieses lebendige Wasser anbietet… Ich kann sehen, wie Gott unsere Wüsten der Trostlosigkeit, der Zerstörung und Verzweiflung verwandelt in Ströme lebendigen Wassers“ (Auszug aus der Gebetsordnung).
Welche Wüstenzeiten kennen wir? Wer oder was schenkt mir lebendiges Wasser? Wie können wir selbst das Geschenk des „lebendigen  Wassers“ an andere weitergeben?
Diese Fragen zu reflektieren wurden wir aufgefordert in einer Zeit der „bewegten“ Stille.
Eine eindrückliche Symbolhandlung beendete diesen Teil des Gottesdienstes: Mit einigen Tropfen Wasser aus einer uns gereichten Schale benetzten wir die Hände unserer Nachbarin/unseres Nachbarn mit den Worten „Jesu Geschenk an uns“.
Die Fürbitten der Gebetsordnung wurden singend beantwortet mit einem sehr meditativen Kyrie (Herr erbarme dich) aus der Liturgie der koptischen Kirche.
Während des Liedes „Wagt euch zu den Ufern“ wurde die Kollekte gesammelt; sie erbrachte € 717,80 und ist bestimmt für zwei Förderprojekte für Mädchen und Frauen in Ägypten.
Mit dem Segen: „Möge Gott dich stets leiten und deine Seele sättigen an Orten der Dürre. Sei wie ein bewässerter Garten, wie eine Wasserquelle, die nie versiegt“ endete der Gottesdienst.
Beim Nachhausegehen konnte jede/r noch einmal eintauchen in eine wunderschön gestaltete „Landschaft Ägyptens“ im Foyer unserer Kirche.

Herzlichen Dank an Rose Unrath, Christine Piston und an alle Mitwirkenden aus dem ökumenischen Vorbereitungsteam sowie an Michael Braaz und den „Jugendsingkreis“ für einen ergreifenden und beeindruckenden Weltgebetstag 2014!                     Cornelia Feldmann

Bilder aus dem Gottesdienst von Simon Feldmann:
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